Studie: Versicherer werden immer effizienter

Die Assekuranz arbeitet immer effizienter: Bis zum Jahr 2020 werden die Versicherer rund 70 Prozent ihrer Wertschöpfung durch automatisierte Prozesse erbringen – heute sind es 41 Prozent. Zu dieser Prognose kommt das Institut für Versicherungswirtschaft der Universität St. Gallen auf Basis einer Befragung unter Versicherern in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Grundsätzlich gilt aus Sicht der Wissenschaftler, dass die Datenqualität den Wirkungsgrad der Automatisierung beeinflusst.

Laut der Studie „Industrialisierung der Assekuranz in einer digitalen Welt“, die die Wissenschaftler zusammen mit dem Schweizer Softwarehersteller Adcubum erstellt haben, werden die Aufwände der Versicherungswirtschaft durch die zunehmende Automatisierung deutlich reduziert. Die zusätzlichen Einsparungen liegen demnach bei durchschnittlich 14 Prozent der operativen Gesamtkosten.

„Bei gleichbleibenden Einnahmen und einer marktdurchschnittlichen Schadenkostenquote halten wir einen operativen Gewinnzuwachs von zehn Prozent für den deutschen Markt und 14 Prozent für den Schweizer Markt für möglich“, prognostiziert Professor Dr. Peter Maas vom Institut für Versicherungswirtschaft.

Je besser die Datenqualität, desto stärker wirkt die Automatisierung 

Grundsätzlich gilt aus Sicht der Wissenschaftler, dass die Datenqualität den Wirkungsgrad der Automatisierung beeinflusst. Je präziser die Informationen und je differenzierter die Software-Funktionen zur Automatisierung von Geschäftsprozessen seien, desto umfassender sei beispielsweise die automatische Leistungsverarbeitung, zu der unter anderem das Erstellen und Prüfen von Rechnungen gehöre, heißt es.

Automatisierung darf nicht zu Standard-Kommunikation führen 

Zugleich betonen die Autoren, dass Effizienzgewinne nicht alles sind. So solle auch der Versicherungskunde von verbesserten Prozessen profitieren. Automatisierung dürfe beispielsweise nicht zu einer Standardisierung der Kommunikation mit dem Kunden führen. „Für Versicherer ist eine individuelle Kundenbeziehung in der digitalen Welt besonders wichtig, da die technischen Wechselbarrieren schrumpfen“, sagt Adcubum-Geschäftsführer Michael Süß. (lk)

Foto: Shutterstock

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