„Lebensversicherer können ihre Verpflichtungen erfüllen“

Jörg von Fürstenwerth, Vorsitzender der Geschäftsführung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), hat mit Blick auf die Solvabilitäts- und Finanzberichte der Versicherer zum ersten Geschäftsjahr unter Solvency II vor Fehlinterpretationen gewarnt.

Jörg von Fürstenwerth, Vorsitzender der Geschäftsführung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)
Jörg von Fürstenwerth: „Die Bedeckungsquote ist eine Zahl unter vielen.“

„Neben einer Vielzahl von Informationen zu Kapitalausstattung, Kapitalanlagen und Risikokalkulation veröffentlichen Versicherer hier auch ihre jeweilige Bedeckungsquote. Die gibt das Verhältnis der verfügbaren zu den aufsichtsrechtlich geforderten Eigenmitteln an. Und natürlich kann die Bedeckungsquote zum Vergleich der Stabilität von Versicherungsunternehmen herangezogen werden – als eine Zahl unter vielen und als ein erster Anhaltspunkt“, erläutert er in seiner Kolumne auf der Homepage des GDV.

Es sei allerdings ein Irrglaube zu meinen, die Kapitalstärke eines Unternehmens auf eine einzige Kennzahl reduzieren zu können. Dazu bedürfe es differenzierterer Analysen: „Heute und erst recht in der Zukunft.“

„Ausreichend Kapital, um Risiken zu stemmen“

Gerade vor diesem Hintergrund sei es sehr betrüblich, dass es immer wieder zu Fehlinterpretationen komme. „Erst heute Morgen war das wieder mein Eindruck – ausgerechnet bei der Lektüre der Titelseite der größten deutschen Tageszeitung. Richtig ist: Lebensversicherer können ihre Verpflichtungen erfüllen. Wer etwas anderes behauptet, hat das in der Tat komplexe Regelwerk Solvency II nicht verstanden – oder will es nicht verstehen“, so von Fürstenwerth.

Unternehmen mit einer Bedeckungsquote von 100 Prozent verfügten über ausreichend Kapital, um Risiken zu stemmen, die statistisch maximal alle 200 Jahre eintreten. „Ich möchte daran erinnern, dass der durchschnittliche Wert der deutschen Lebensversicherer bei etwa 340 Prozent liegt.“ (kb)

Foto: GDV

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