DIW-Studie sieht große Lücken in der Altersvorsorge bei rentennahen Jahrgängen

Eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung rüttelt auf: Mehr als der Hälfte der 55- bis 64-jährigen Erwerbstätigen reichen die derzeitigen Rentenanwartschaften nicht, um den aktuellen Konsum vollständig zu decken, wenn sie jetzt in den Ruhestand gingen. Auch die private Lebens- oder Versicherungen reduzieren diesen Anteil kaum. Die potentielle Versorgungslücke beträgt durchschnittlich rund 700 Euro im Monat.

Die gesetzliiche Altersvorsorge allein reicht nicht. Aber auch mit der privaten Altersvorsorge sind die Lücken im Alter kaum kleiner.

58 Prozent der Erwerbstätigen aus rentennahen Jahrgängen könnten ihren Konsum nicht aus Anwartschaften aus der gesetzlichen und betrieblichen Altersvorsorge decken, wenn sie jetzt in den Ruhestand gingen. Sie hätten im Schnitt eine potentielle Versorgungslücke von monatlich rund 700 Euro. Private Versicherungen wie die Riester- und Rürup-Rente würden den Anteil der 55- bis 64-Jährigen mit einer potentiellen Versorgungslücke lediglich um zwei Prozentpunkte senken.

Es fehlen 700 Euro

Auch wenn sie zusätzlich ihr privates Vermögen einsetzten, könnten gut 40 Prozent ihren aktuellen Konsum nicht decken. Das sind die wichtigsten Ergebnisse einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), die von der Hans-Böckler-Stiftung finanziert wurde.

Die Ökonomen sind der Frage nachgegangen, inwieweit die drei Säulen der Alterssicherung bestehend aus gesetzlicher, betrieblicher und privater Vorsorge ausreichen, den Konsum der Erwerbstätigen aus rentennahen Jahrgänge zu decken, wenn diese jetzt in den Ruhestand gingen.

Dazu wurden Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) von 2012 zu Rentenanwartschaften, Vermögen und Konsum der Geburtsjahrgänge 1948 bis 1957 ausgewertet. „Gut die Hälfte der Personen aus diesen rentennahen Jahrgängen müsste im Ruhestand ihren privaten Konsum einschränken, da ihre Rentenanwartschaften nicht ausreichen würden, den aktuellen Konsum zu finanzieren“, schließt Studienautor Markus M. Grabka aus den Ergebnissen.

Seite 2: Pensionäre stehen besser da

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