Pflegebeitrag steigt – Kritiker vermissen „Gesamtkonzept“

Auf die Bundesbürger kommen zum Jahresbeginn höhere Beiträge zur Pflegeversicherung zu. Zum 1. Januar 2019 soll der Satz um 0,5 Punkte auf 3,05 Prozent des Bruttoeinkommens steigen, wie das Bundeskabinett am Mittwoch beschloss.

Längerfristig gilt auch eine Erhöhung der Krankenkassenbeiträge als unvermeidlich.

Der Pflegebeitrag erhöht sich somit bei einem monatlichen Bruttolohn von 2000 Euro im kommenden Jahr um 10 Euro, wobei Arbeitnehmer und -geber jeweils die Hälfte zahlen. Erwartet werden insgesamt jährliche Mehreinnahmen von 7,6 Milliarden Euro.

Die Anhebung soll die Finanzen der Pflegekassen stabilisieren, denen angesichts von immer mehr Pflegebedürftigen ein Milliardendefizit droht.

Mit der Einführung neuer Pflegegrade statt der bisherigen Pflegestufen im vergangenen Jahr hatten mehr Demenzkranke Pflegeleistungen bekommen. Außerdem plant die Koalition Maßnahmen gegen die Personalnot in der Pflege.

Gute Pflege braucht Unterstützung

„Bessere Pflege kostet“, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). In der vergangenen Wahlperiode ausgedehnte Leistungen für Pflegebedürftige und Angehörige würden weiterhin stärker angenommen als gedacht.

In dieser Legislaturperiode sollten die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte verbessert werden. „Das muss uns als Solidargemeinschaft etwas wert sein. Gute Pflege braucht unsere Unterstützung“, sagte Spahn.

Mit der Anhebung soll der Beitragssatz laut Bundesregierung bis 2022 stabil gehalten werden können. Das Gesetz muss noch durch den Bundestag, im Bundesrat ist es nicht zustimmungspflichtig.

Seite zwei: Rentenbeitrag bleibt vorerst stabil

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