Kritik an Finanztest: Versicherungsmakler Matthias Helberg beklagt Intransparenz

Finanztest veröffentlicht in seiner neuen Ausgabe ein BU-Rating. Es erscheint jährlich und wird ebenso oft von Makler Matthias Helberg für seine bedingte Aussagekraft kritisiert. In diesem Jahr stellt er 18 Fragen, die für den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung wichtig seien und von Stiftung Warentest unberücksichtigt bleiben.

„Es könnte alles so einfach sein, ist es aber nicht“, singen die Fantastischen Vier gemeinsam mit Herbert Grönemeyer in einem ihrer Songs. Dies trifft auch auf die Kritik von Versicherungsmakler Matthias Helberg am jährlichen Ergebnis von Finanztest zu. In seinem aktuellen Blogbeitrag beklagt er, dass auch in diesem Jahr keine Verbesserung in Sicht sei.

Brisant ist diese Aussage deshalb, weil er lückenlos seine Kritik zum Vorgehen von Finanztest seit sechs Jahren dokumentiert. Eine Reaktion auf seine Kritik, dies belegt der aktuelle Beitrag, gab es seitens des für den Verbraucherschutz stehenden Unternehmens bislang nicht.

Worum es Helberg geht

Kernargument seiner Kritik ist die fehlende Transparenz, nach welchen Kriterien dort Angebot eingeholt, miteinander verglichen und in einem Ranking aufbereitet den Kunden als Empfehlung präsentiert werden. Auch wir wiesen in unserem Beitrag darauf hin, dass die fehlende Unterscheidung der Tarife und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Kunden gravierend sein können.

Eben dies beklagt auch der auf die Vermittlung von Berufsunfähigkeits- und Krankenversicherungen spezialisierte Makler: „Wer die Kriterien eines Tests oder Rankings festlegt, bestimmt die Rangfolge der „Testsieger“. Deswegen ist es notwendig, die berücksichtigten Kriterien – und natürlich deren Erfüllungsgrad durch die einzelnen BU-Tarife – möglichst transparent darzustellen.“

Gefährlich findet der Versicherungsmakler die Ausführungen der Redaktion von Finanztest zum eigenständigen Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Basierend auf der Selbsteinschätzung, ob man sich gesund fühle, könne sich der Kunde eigenständig bemühen. Die Realität, so schildert Helberg, sieht in vielerlei Hinsicht anders aus.

Trotzdem Verbesserungen erkennbar

Es gibt jedoch auch Lob für die Redaktion von Finanztest. Sechs Punkte seiner vorhergehenden Kritik haben die Tester nun umgesetzt. Beispielsweise werden aktuelle Bedingungswerke  verwendet, die auch für den Kunden am Ende fehlten. Auch besitzen die meisten Versicherungstarife ein Endalter von 67 Jahren. Dies ist in den vorhergehenden Ausgaben nicht immer der Fall.

Foto: M. Helberg

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