Längeres Arbeiten und längere Rente in Deutschland

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Laut Rentenversicherung ist es kein Widerspruch, dass das Alter bei Rentenbeginn steigt – und gleichzeitig die Rentenbezugsdauer.

Die Menschen in Deutschland beziehen immer länger Rente. So erhielten Männer im vergangenen Jahr im Schnitt 18,2 Jahre Rente – zehn Jahre zuvor waren es noch 2,4 Jahre weniger. Bei Frauen stieg die Bezugsdauer in diesem Zeitraum von 20,6 auf 21,7 Jahre.

Das geht aus dem Rentenatlas 2020 hervor, die die Deutsche Rentenversicherung Bund auf ihrer Homepage veröffentlicht hat. Keine großen Verschiebungen gab es seit 2017. Seither stieg die Dauer bei den Männern um 0,3 Jahre, bei den Frauen sank sie um 0,1 Jahr.

Zugleich sind die Menschen in den vergangenen Jahren immer später in Rente gegangen. Das Durchschnittsalter bei Rentenbeginn stieg bei Frauen von 63,3 Jahren im Jahr 2010 auf 64,5 Jahre im vergangenen Jahr. Ein Jahr zuvor waren es erst 64,1 Jahre – was für die Rentenversicherung ein “außergewöhnlicher Anstieg” ist. Dieses Ein-Jahres-Plus sei von der zum 1. Januar 2019 erweiterten Mütterrente verursacht worden, durch die viele ältere Frauen erstmalig einen Rentenanspruch erlangten. Männer gingen im Schnitt zuletzt mit 64 Jahren in Rente, 2010 erst mit 63,8 Jahren.

Laut Rentenversicherung ist es kein Widerspruch, dass das Alter bei Rentenbeginn steigt – und gleichzeitig die Rentenbezugsdauer. Bei den einen handele es sich um Personen, die aktuell in Rente gehen. Bei der Berechnung der Bezugsdauer würden dagegen Renten angeguckt, die nicht mehr gezahlt werden, etwa weil ein Rentner verstorben sei, wie ein Sprecher sagte. Es handele sich somit um unterschiedliche Gruppen. Auch in Zukunft aber könnte der Rentenbezug trotz längeren Arbeitens ansteigen – mit weiter steigender Lebenserwartung. (dpa-AFX)

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