Rückenwind

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Kim Brodtmann, Ressortleiter Berater, Recht & Steuern

Es waren harte Monate für den lokalen Einzelhandel: Die coronabedingten Kontaktbeschränkungen sorgten seit März 2020 immer wieder dafür, dass die Händler ihre Läden komplett schließen mussten oder nur eine bestimmte Zahl von Kunden gleichzeitig ins Geschäft lassen durften.

Mit bundesweit sinkenden Inzidenzwerten normalisiert sich der Geschäftsbetrieb jetzt langsam wieder, das Schlimmste scheint überstanden – vorausgesetzt, die im Herbst drohende „vierte Welle“ lässt sich rechtzeitig brechen.

Die monatelang geschlossenen Ladentüren haben dem Handel stark zugesetzt. Viele Händlerinnen und Händler stünden nun vor der Herausforderung, sich für die Zukunft aufzustellen, heißt es beim Handelsverband Deutschland (HDE), dem Spitzenverband des deutschen Einzelhandels, zumal die Pandemie auch den Strukturwandel in den Innenstädten beschleunigt habe. Nur mit politischem Rückenwind könne der Einzelhandel aus der Krise heraus neu starten. Neben einem infrastrukturellen Rahmen bräuchten insbesondere kleine und mittelständische Kaufleute Förder- und Beratungsangebote, die sie auf ihrem Weg in die Digitalisierung begleiten, fordert der Verband.

Auf diesem Weg in die Digitalisierung warten bereits die nächsten Herausforderungen auf die Branche: Beispielsweise stellt für alle Einzelhändler mit Internetpräsenz das Abmahnrisiko eine erhebliche Bedrohung dar. Doch es gibt Unterstützung aus der Versicherungsbranche: Um das Risiko einer Online-Abmahnung zu minimieren, bieten Assekuranzen mittlerweile passenden Versicherungsschutz an. Auch für andere „Schmerzpunkte“ des Einzelhandels haben sie Lösungen entwickelt. 

Den nötigen Rückenwind, um nach dem Corona-Tief wieder durchzustarten, kann aber tatsächlich nur die Politik erzeugen. Ob ihr das gelingt, muss sich erst noch zeigen. 

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