Achtung Tilgungsfalle

Historisch niedrige Zinsen für Baukredite und der stabile Arbeitsmarkt tragen dazu bei, dass sich immer mehr Menschen den Traum vom Eigenheim erfüllen. Bei der Finanzierung sollte man jedoch darauf achten, die Tilgungsfalle zu umgehen.

„Wohneigentum ist die Form der Altersvorsorge, die man sogar lange vor dem Ruhestand genießen kann.“

Vor allem Männer unter 45 Jahren mit einem Haushaltsnettoeinkommen von mindestens 3.000 Euro fassen den Erwerb eines Eigenheims ins Auge, wie eine forsa-Umfrage im Auftrag von Swiss Life Select ergab. Hauptgründe für den Immobilienerwerb seien danach die Möglichkeit zur freien Gestaltung des Eigenheims (82 Prozent) sowie die Vorsorge für das Alter (81 Prozent).

Als weitere Kriterien wurden der Wegfall von Mietzahlungen (69 Prozent), die Nutzung der Immobilie als Geldanlage bzw. Investition (57 Prozent) sowie die Krisensicherheit von Immobilien (54 Prozent) genannt.

Finanzielle Belastbarkeit richtig einschätzen

„Wer eine Immobilie finanzieren will, dem raten wir zunächst zu einem schonungslosen Kassensturz, um die monatliche finanzielle Belastbarkeit für die Kreditraten einschätzen zu können“, so Stefan Kuehl, Geschäftsführer von Swiss Life Select. Diese hänge vom Lebensalter und der familiären und beruflichen Situation ab. Auch die Nebenkosten für Notar, Baugenehmigungen, Grunderwerbssteuer und Modernisierung solle man im Blick behalten.

Tilgungsfalle vermeiden

Besonders aufmerksam sollte man bei der Höhe des Tilgungssatzes sein. Die bisher übliche Tilgung von einem Prozent sei heute für eine verlässliche Finanzierung nicht mehr ausreichend. Bei den aktuellen Niedrigzinsen sei die Versuchung groß, einen höheren Kredit aufzunehmen. Im Gegenzug wähle man eine vergleichsweise geringe Tilgung, um die monatlichen Gesamtkosten zu drücken.

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„Die Kreditschulden sinken dann selbst nach Jahren kaum, weil niedrige Kreditzinsen die Laufzeit für die Finanzierung verlängern, der Tilgungsanteil dann entsprechend langsam steigt und die Gesamtkosten in die Höhe gehen“, so Kuehl.

Rente aus Stein

Wie die Umfrage ergab, planen jeweils zwei Drittel der befragten Personen, die Wohnimmobilie über einen Kredit (64 Prozent) oder über Eigenkapital (63 Prozent) zu finanzieren. Fast die Hälfte der Eigenheimplaner (49 Prozent) gibt an, auf einen klassischen Bausparvertrag zurückgreifen zu wollen. Vergleichsweise selten sei die Finanzierung über öffentliche Fördergelder (27 Prozent) oder mit finanzieller Unterstützung von Familie oder Freunden (19 Prozent).

Der Erwerb einer Immobilie gehöre zu den größten Investitionen, die man im Leben tätigt. „Wer mit der ‚Rente aus Stein‘ vorsorgt, baut stabile Sachwerte auf, spart Miete und hat so im Alter mehr finanzielle Spielräume“, findet Kuehl. „Was man außerdem gerne vergisst: Wohneigentum ist die Form der Altersvorsorge, die man sogar lange vor dem Ruhestand genießen kann.“ (kl)

Foto: Swiss Life Select

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