„Gold ist kein Krisenmetall“

Im September fielen die Preise für Gold und Silber, trotz der sich zuspitzenden Krise in Nordkorea. Anders als bei den physischen Metallen sehe die Entwicklung bei den Minengesellschaften aus. Die Entwicklung im September geht aus dem Stabilitas Edelmetall-Report hervor.

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Gold wird oft als Krisenmetall bezeichnet, im September konnte es diesem Namen nicht gerecht werden.

Nach dem starken Comeback im August haben sich die Edelmetallkurse im September wieder etwas abgekühlt. Der Goldpreis verbuchte ein leichtes Minus von 1,9 Prozent und schloss bei einem Kurs von 1.278 US-Dollar pro Feinunze ab. Damit rutschte der Kurs wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 1.300 US-Dollar pro Feinunze. Das meldet der Stabilitas Edelmetall- und Rohstoff-Report.

„Erneut hat sich gezeigt, dass die mediale Sichtweise des gelben Metalls als ein Krisenmetall unzutreffend ist“, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer bei Stabilitas. „Die Nordkorea-Krise hat sich in den vergangenen Wochen eher zugespitzt als entspannt und trotzdem ist der Goldpreis nicht gestiegen, sondern sogar leicht gefallen“, sagt Siegel.

Gold zu Unrecht vernachlässigt

Gold werde von Investoren vernachlässigt. „Gerechtfertigt ist das jedoch nicht. Wenn wir davon ausgehen, dass sich die Investmentsektoren bei den Sachwerten in der Performance abwechseln, dann müsste nach den Aktien, Immobilien und Rohstoffen auch mal wieder der Edelmetallsektor in den Fokus der Anleger geraten. Hier warten wir aber noch auf neue Impulse“, sagt Siegel.

Silber konnte nicht wie erhofft eine relative Stärke zum Gold aufbauen, der Preis liegt bei 17 US-Dollar pro Feinunze. Auch die Platin- und Palladium-Preise kühlten im September ab. Während Palladium nach Angaben von Stabilitas noch ein leichtes Plus von 0,1 Prozent verbuchen konnte, musste Platin ein deutliches Minus von 8,5 Prozent hinnehmen.

Parität bei Platin und Palladium

„Nach rund 16 Jahren haben Platin und Palladium im September wieder eine Parität erreicht. Wenn man sich die Entwicklung der beiden Industriemetalle in diesem Jahr anschaut, dann könnte Palladium in nächster Zeit durchaus teurer gehandelt werden als Platin“, sagt Siegel. Für weitere Kursteigerungen bei Palladium spreche auch ein hohes Angebotsdefizit in diesem Jahr, während bei Platin für das letzte Quartal dieses Jahres ein geringes Marktdefizit prognostiziert werde.

Anders sehe es bei den Aktien der Minengesellschaften aus, die nach einem soliden Start zum Monatsende zumindest nicht weiter nachgegeben hätten. „Im Schnitt haben die Minenaktien im vergangenen Monat nur rund ein Prozent verloren“, sagt Siegel.

Grundsätzlich sei es im Sektor nach wie vor sehr ruhig, ohne nennenswerte Übernahmen oder Kapitalerhöhungen. „Auch wenn die Minenaktien von den Investoren aktuell nicht beachtet werden, geht es den Unternehmen einigermaßen gut und sie können von den Gewinnspannen halbwegs leben“, sagt Siegel. (kl)

Foto: Shutterstock

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