„Ich bin nicht angetreten, um alles neu zu machen“

Kommen wir zur Lebensversicherung: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins im November um 0,25 Prozentpunkte auf ein Rekordtief von 0,25 Prozent gesenkt. Was ist aus Ihrer Sicht zu tun, damit die, auch von Ihnen als „schleichende Enteignung der Sparer“ beschriebene Entwicklung, nicht zu einer weiteren „Vorsorge-Verdrossenheit“ bei den Deutschen führt?

Die Politik muss aufhören, auf Kosten der Sparer ihre Haushalte zu sanieren. Der deutsche Staat hat die höchsten Steuereinnahmen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Außerdem spart der Staat mehr als 40 Milliarden Euro pro Jahr durch die künstlich niedrig gehaltenen Zinsen. Wer selbst in so guten Zeiten noch solche Hilfen auf Kosten der Vorsorgesparer braucht, was braucht der dann, wenn sich die Konjunktur eintrüben würde?

Aber, auch das ist mir sehr wichtig: Ob hohe oder niedrige Zinsen, ohne den Sparprozess an sich, hat man sicher nichts für später. Im übrigen, schaut man sich die Zinsentwicklung über die letzten 40 Jahre an, relativiert sich eine Niedrigzinsphase sehr deutlich.

In welchen Produktbereichen sieht die Signal Iduna, trotz oder gerade wegen des Gegenwinds an den Kapitalmärkten, Wachstumschancen im kommenden Jahr? Setzt auch Ihr Haus auf den „Biometrie-Trend“?

Wie schon eingangs gesagt, sehe ich besondere Aussichten für Wachstum auch im nächsten Jahr in den Bereichen Altersvorsorge und Gesundheit, weil wir unseren Kunden für die Absicherung des Lebensstandards und die Erhaltung der Gesundheit passgenaue Produkte für jeden Bedarf bieten. Dabei spielt das Thema Biometrie eine wichtige Rolle. Vielleicht war das auch in der Vergangenheit der Fehler, dass wir zu sehr die Rendite bei Altersvorsorgeprodukten in den Vordergrund gestellt haben.

Unser Alleinstellungsmerkmal ist die Risikoabsicherung im Bereich der Lebensversicherung. Weiterhin haben wir das Ziel, im Bereich der Kompositversicherungen deutliche Zuwächse zu generieren. Wichtig ist mir, unseren Service für unsere Kunden und Vertriebspartner weiter zu optimieren.

Interview: Lorenz Klein

Foto: Signal Iduna

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