Was hat den BU-Schutz in den letzten Jahren verteuert?

So muss beispielsweise der 30-jährige Bäcker für den oben genannten BU-Schutz im qualitativ guten Tarif „BU Protect Komfort“ der Bayerischen monatlich 196,66 Euro bezahlen. Würde der Bäcker bewusst die Möglichkeit der abstrakten Verweisung und einen unverkürzten Prognosezeitraum akzeptieren und sich für den Tarif „BU Protect Smart“ entscheiden, wäre der Zahlbeitrag mit 181,73 Euro nur unwesentlich preiswerter. Diese Tendenz würde sich auch beim Vergleich von Basis- und Komfort-Tarifen anderer BU-Versicherer aufzeigen lassen.

Ausufernde Berufsgruppendifferenzierung wesentlich für Verteuerung

Insofern ist für mich nicht nachvollziehbar, warum manche Fachleute die verbesserten Versicherungsbedingungen als eine wesentliche Ursache für die Verteuerung des BU-Schutzes für vorwiegend handwerklich beziehungsweise körperlich Tätige anführen. Der entscheidende Grund liegt nämlich vorrangig in der ausufernden Berufsgruppendifferenzierung. Und schon 2014 sagte Jürgen Hansemann in einem Interview hier auf Cash-Online: „Ich glaube, mit der Entwicklung bei den Berufsgruppen sind wir alle unglücklich. Vor dem Jahr 2000 waren die Prämien für alle Berufsgruppen identisch, mal abgesehen von individuellen Risikozuschlägen. Berufe mit starken körperlichen Tätigkeiten waren dadurch bezahlbar.“

[article_line type=“most_read“ cat=“Versicherungen“]

Da die Versicherungsbranche das Problem nun schon seit Jahren diskutiert – aber offensichtlich nicht beseitigen kann, muss wohl der Gesetzgeber eingreifen um diese Fehlentwicklung rückgängig zu machen.

Autor Gerd Kemnitz ist Diplomingenieur und Versicherungsmakler mit Spezialisierung auf BU-Versicherungen.

Foto: Gerd Kemnitz

1 2Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments