Comeback der Value-Aktien?

Die Regierung will trotz des Programms ganz klar an der schwarzen Null festhalten. Da unter anderem keine Beschleunigung des Ausbaus von erneuerbaren Energien vorgesehen ist, erscheint ein ausgeglichener Haushalt im Jahr 2020 auch tatsächlich keine Herkulesaufgabe zu sein.

Was bedeutet das für Anleger?

Die zahlreichen guten Wirtschaftsdaten aus den USA, gepaart mit versöhnlicheren Tönen in Sachen Handelskonflikt (letzte Woche wurden Gespräche zwischen den USA und China auf Arbeitsebene aufgenommen), haben ganz erheblich zum Kursanstieg bei Aktien seit Monatsbeginn beigetragen. Globale Aktien liegen seit Monatsanfang bereits um rund drei Prozent vorne und damit nur noch knapp unter ihrem Allzeithoch aus dem Januar 2018.

Bei genauerer Betrachtung fällt der starke Preisanstieg der Value-Aktien auf – also solcher Werte, die besonders günstig bewertet sind. Momentum-Titel schnitten hingegen unterdurchschnittlich ab. Diese Wachablösung ist bemerkenswert, schließlich wurden die Comeback-Chancen von Value-Aktien, zu denen in Europa vor allem Bankaktien zählen, lange Zeit als äußerst gering eingestuft.

Europa als Markt mit starkem Übergewicht günstig bewerteter Aktien

Sollte sich hingegen tatsächlich eine Stabilisierung der makroökonomischen Daten oder gar eine breiter angelegte Verbesserung ergeben, dann könnte sich auch der Aufschwung der Value-Aktien fortsetzen. Gerade für europäische Aktien wäre das eine gute Nachricht, gilt Europas Aktienmarkt doch als Markt mit einem starken Übergewicht an günstig bewerteten Aktien.

Da aber ein Teil der Erholung der Value-Titel auch auf die starke Wertentwicklung von günstigen Energie-Aktien nach dem Ölpreisschock zurückzuführen gewesen ist und gleichzeitig ein länger anhaltender Zinsanstieg wenig wahrscheinlich anmutet, erscheint an dieser Stelle ein großes Comeback von Value-Aktien noch nicht plausibel.

Foto: Blackrock

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