Abgeltungssteuer: Anleger verunsichert

Zahlreiche Studien belegen, dass die Abgeltungssteuer für die Deutschen noch ein Buch mit sieben Siegeln ist. Aber selbst die kapitalmarktaffine Gruppe der Investmentbesitzer zeigt sich zumindest verunsichert und ändert ihr Anlageverhalten.

Vier Prozent der deutschen Privatanleger favorisieren Aktienfonds als Anlageform vor Einführung der Abgeltungssteuer. Dachfonds stehen mit 3,8 Prozent relativ hoch im Kurs. Seit Jahresbeginn kauften Privatanleger Produkte dieser Anlageklasse im Wert von 2,6 Milliarden Euro. (cash-online berichtet hier).Direktinvestments in Aktien planen 2,9 Prozent. Das Konzept der Lebenszyklusprodukte konnte mit 1,2 Prozent noch keine große Marktakzeptanz gewinnen. Dies ist das Ergebnis des Abegeltungssteuer-Barometers von JP Morgan Asset Management mit deutschem Sitz in Frankfurt. In Kooperation mit der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), Nürnberg, wurden insgesamt 1.900 Frauen und Männer befragt, darunter eine Teilgruppe von 410 Investmentbesitzern.

Ab 2009 wollen 4,8 Prozent von Rentenfonds profitieren, lediglich 1,5 Prozent setzen auf Versicherungsprodukte.

?Auch bei dieser vermeintlich finanzmarktaffinen Gruppe ist noch Nachholbedarf zu erkennen?, sagt Jean Guido Servais, Direktor Marketing und PR von JP Morgan.

So ist zwar nur bei 13,9 Prozent der Investmentbesitzer das Thema Abgeltungssteuer unbekannt, aber über die Konsequenzen ist sich mit 34,9 Prozent immer noch gut jeder Dritte unsicher. 24,3 Prozent gaben an, die Abgeltungssteuer würde ihr Anlageverhalten nicht ändern. Immerhin 16,7 Prozent möchten sich zur Optimierung des Portfolios vom Vermögensverwalter, der Bank oder Sparkasse beraten lassen.

Christoph Bergweiler, Leiter Distribution Sales von JP Morgan, sieht die Zeit vor der Abgeltungssteuer als Katalysator, sich intensiv mit dem eigenen Depot zu beschäftigen und bestehende Investments langfristiger auszurichten. ?Aktiv verwaltete Mischfonds, Dachfonds, Lebenszykluskonzepte sowie Value-Anlagestrategien werden im Anlegerinteresse sicherlich noch steigen?, sagt Bergweiler.Um die geplante Veränderung des Anlageverhaltens im Zeitverlauf nachvollziehen zu können, will JP Morgan in etwa einem halben Jahr eine zweite Studie veröffentlichen. (aks)

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