Angst vor Absturz bei Anleihen

An der Börse geht es nach der Trump-Wahl immer noch hektisch zu. Während die halbe Welt gebannt auf einen Wolkenkratzer in New Yorks 5th Avenue starrt, sickern aus dem Trump-Tower immer mehr Anzeichen dafür durch, in welche Richtung die US-Politik künftig gehen wird.

Robert Greil sieht zumindest kurzfristig hohe Unischerheit an den Börsen.
Robert Greil sieht zumindest kurzfristig hohe Unischerheit an den Börsen.

Auf Notenbankseite scheint ziemlich klar, dass die Fed am 14. Dezember ihre erste und letzte Leitzinserhöhung in diesem Jahr verlautbaren wird, während die EZB sechs Tage zuvor ihr Anleihekaufprogramm verlängern wird.

Der Fokus richtet sich in der kommenden Woche zunächst aber auf zahlreiche wichtige Konjunkturdaten: Alleine in Deutschland kommen am Mittwoch die vorläufigen Ergebnisse der jüngsten PMI-Einkaufsmanagerbefragung (auch für Euroland) sowie am Donnerstag ein Dreier-Pack aus Ifo-Geschäftsklima, GfK-Konsumklima und Details zum Wirtschaftswachstum im dritten Quartal.

Verbrauchervertrauen wichtig

Darüber hinaus wird am Dienstag Eurolands Verbrauchervertrauen für November veröffentlicht. Auch in den USA stehen die PMI-Befragungsergebnisse an (Mi/Fr) sowie am Mittwoch die jüngsten Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter und das Protokoll zur jüngsten Fed-Sitzung.

Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers kommentiert: „Der Dax kämpft genauso wie der S&P 500 weiter um den Ausbruch aus seinem Seitwärtstrend nach oben. Die Unsicherheit scheint dafür zu groß zu sein, solange es keinen Trigger für diesen Ausbruch gibt.“ Drei Faktoren würden die Aktienmärkte momentan vor allem bremsen: Die Unsicherheit nach Donald Trumps Sieg sowie die anhaltende Angst vor einem Crash an den Bondmärkten und vor weniger expansiven Zentralbanken.

Trump-Stil noch unklar

„Die personellen Entscheidungen aus dem Trump-Tower sind deshalb so wichtig, weil sie Anhaltspunkte dafür liefern, inwieweit die künftige US-Politik eher republikanisch oder eher Trump-dominiert ist. Je mehr Schlüsselpositionen an das Establishment der Republikaner gehen, desto mehr dürfte das die Märkte beruhigen. Wir halten weiterhin eine neutral ausgerichtete Anlagestrategie mit grundsätzlich breiter Portfoliodiversifizierung für angebracht“, ergänzt Greil. (tr)

Foto: Merck Finck Privatbankiers

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