Der anfängliche Tilgungssatz bei Baufinanzierungen ist im August auf 1,92 Prozent gesunken – den niedrigsten Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2015. Das geht aus dem „Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung“ hervor. „Je niedriger die Tilgung, desto günstiger fällt die Zahlung aus. Hiervon machen Immobilienkaufende offenbar Gebrauch, um sich ihren Wunsch nach Wohneigentum zu erfüllen“, sagt Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG.
Allerdings warnt Neumann vor den langfristigen Folgen: Niedrige Tilgungsraten verlängern die Laufzeit und erhöhen die Gesamtzinslast. Sinnvoll sei es daher, die Tilgung später anzupassen oder Sondertilgungsoptionen zu nutzen, um die Rückzahlung zu beschleunigen.
Parallel zum sinkenden Tilgungssatz stieg der Beleihungsauslauf im August auf 84,03 Prozent – den höchsten Wert des Jahres. Käufer bringen damit anteilig weniger Eigenkapital in ihre Finanzierung ein. „Grundsätzlich gilt: Je mehr Eigenkapital desto besser“, betont Neumann. Hohe Eigenmittel führten zu niedrigeren Darlehenssummen, günstigeren Konditionen und geringerem Risiko für die Banken.
Dennoch sei ein Beleihungsauslauf von 84 Prozent bei guter Bonität kein Problem für eine solide Finanzierung. Käufer müssten zusätzlich zum Kaufpreis ohnehin Nebenkosten wie Notar, Grunderwerbsteuer und Makler einplanen, die in vielen Bundesländern rund zehn Prozent des Kaufpreises ausmachen.
Die Auswertung des DTB zeigt für August eine durchschnittliche Darlehenssumme von 277.200 Euro und eine monatliche Rate von 1.037 Euro. Die Standardrate für ein Darlehen von 300.000 Euro lag bei 1.468 Euro. Der durchschnittliche Zinssatz betrug 3,87 Prozent bei einer Zinsbindung von 10,6 Jahren.
Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Kosten für Baufinanzierungen deutlich erhöht. Während die Standardrate im August 2024 noch bei 1.465 Euro lag, liegt sie nun leicht darüber. Die Darlehenssummen sind weiter gestiegen, was sowohl den hohen Immobilienpreisen als auch dem wachsenden Einsatz von Fremdkapital geschuldet ist.