Laut BKA führte das neue Phänomen der missbräuchlichen Beantragung und Inanspruchnahme von sogenannten „Corona-Soforthilfen“ im Berichtsjahr 2020 zu einem sprunghaften Anstieg der Fallzahlen im Bereich des Subventionsbetrugs. Insgesamt schnellten die Zahlen von 318 auf 7.585 Fälle hoch.
Aber auch in anderen Bereichen registrierte das BKA eine deutliche Zunahme krimineller Aktivitäten. So kletterten die Fallzahlen bei den Betrugs- und Untreuedelikten im Zusammenhang mit Kapitalanlagen erstmals seit 2017 wieder – um 36,6 Prozent auf 4.865 Fälle (2019: 3.561 Fälle).
Betrügerisches Cybertrading
Nach Aussage des BKA nimmt speziell das betrügerische „Cybertrading“, also der inkriminierte Handel mit Finanzinstrumenten auf Online-Plattformen nimmt immer größere Ausmaße an. International vernetzte Tätergruppierungen hätten hier die Möglichkeit, einer großen Anzahl von Anlegern weltweit Finanzprodukte wie beispielsweise Differenzkontrakte (Contracts of Difference) oder virtuelle Währungen mit betrügerischen Absichten anzubieten. Nach Aussage der Ermittler werden die Täter immer professioneller und locken Opfer zunehmend durch vermeintlich seriöses Marketing über die Sozialen Medien und das Internet an.
Im Berichtsjahr 2020 registrierte die Polizei in Deutschland 49.174 Wirtschaftsdelikte (2019: 40.484 Fälle). Im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 21,5 Prozent. Insgesamt entstanden dabei Schäden von 3,011
Milliarden Euro (2019: 2,973 Milliarden Euro Schaden). Trotz der Vielzahl der Delikte ist die Aufklärungsquote mit 91,5 Prozent sehr hoch. Aus dem Grund rät das BKA Geschädigten zur Strafanzeige. Denn damit könne man erheblich zur Kriminalitätsbekämpfung in diesem Bereich beitragen. (dr)