Burn-out: Den Kulturwandel leben

Abschließend kann ich sagen, dass es viele Wege gibt, Burn-out sowohl im Vorfeld als auch in der akuten Situation zu begegnen; dass zu allererst jeder Einzelne etwas für sich tun kann, dass aber auch ein Unternehmen viel dazu beitragen kann, dem Thema Burn-out die Schärfe zu nehmen.

Es geht darum, die intrinsische Motivation der Mitarbeiter und Führungskräfte zu nutzen, herauszufinden, ob sie „Machtmenschen“ oder „Teamplayer“ sind und sie wenn möglich so einzusetzen, dass sie ihr Potenzial entfalten können. Es geht darum, Mitarbeitern die Möglichkeiten zur Selbstfürsorge und die Offenheit für ehrliche Gespräche auf Augenhöhe zu ermöglichen. Es geht um Raum für Verantwortung, aber vor allem auch die Möglichkeit der Eigenverantwortung. Ein Burn-out ist in dieser idealen Welt dann nichts mehr, vor dem man Angst haben müsste, sondern ist dann etwas, mit dem selbstverständlich umgegangen wird.

Mein Rat für Unternehmen im Umgang mit Burn-out:

  • Prävention durch Gesundheitsförderung wie EAP und Einstellungs verfahren, die Persönlichkeitsmerkmale, persönliche Kompetenzen und Neigungen berücksichtigen
  • Früherkennung und schnelle Behandlungseinleitung durch offene Kommunikation, wobei hier ambulant vor stationär gilt
  • Eine reibungslose prozessgesteuerte berufliche Wiedereingliederung, bestenfalls bereits „vom Bett“ aus

Mein Rat für den Einzelnen im Umgang mit Burn-out:

  • Auf körperlicher Ebene mit Sport, Ernährung und Entspannung vorsorgen
  • Auf mentaler Ebene Persönlichkeitsmerkmale, Begabungen, Leidenschaften und vor allem die eigenen Motivationen erkennen und nutzen
  • Eigenveratwortlichkeit leben – im Unternehmen und sich selbst gegenüber, die eigenen Möglichkeiten und Grenzen kennen

Autorin Mareike Fell ist Heilpraktikerin für Psychotherapie und betreibt in Hamburg eine Praxis für systemische Einzel-, Paar- und Familientherapie. Darüber hinaus ist sie als Beraterin und Trainerin in der externen Mitarbeiterberatung für das Fürstenberg Institut tätig. www.diesinnstiftung.de

Den ersten und zweiten Teil der Serie lesen Sie hier und hier

Foto: Rike Schulz

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