Fed will Geldpolitik weniger schnell straffen

Die US-Notenbank Fed hat ihren Leitzins wie erwartet nicht verändert. Die Fed-Funds-Rate liege weiter in einer Spanne zwischen 0,25 und 0,50 Prozent, teilten die Währungshüter am Mittwoch in Washington mit. Volkswirte und die Finanzmärkte hatten mit dieser Entscheidung gerechnet.

Das Gebäude der Federal Reserve in Washington, D.C.
Das Gebäude der Federal Reserve in Washington, D.C.

Damit haben die US-Währungshüter zum vierten Mal in Folge den Zins unangetastet gelassen. Mitte Dezember hatte die Notenbank erstmals seit der Finanzkrise den Leitzins angehoben. Dieser hatte zuvor seit Ende 2008 – also kurz nachdem die weltweite Finanzkrise ihren Höhepunkt erreicht hatte – in der Spanne zwischen null und 0,25 Prozent gelegen.

Neue Leitzinsprognosen

Die US-Notenbank Fed scheint ihre Geldpolitik in diesem Jahr unverändert und in den kommenden beiden Jahren langsamer als bislang vorgesehen straffen zu wollen. Dies legen neue Leitzinsprognosen nahe, die die Fed am Mittwochabend mit ihrem Zinsentscheid veröffentlichte. Demnach rechnet der geldpolitische Ausschuss FOMC für Ende 2016 im Mittel (Median) weiterhin mit einem Zinsniveau von 0,9 Prozent. Im März hatte der Wert bereits auf diesem Niveau gelegen. Bis Ende 2017 rechnet die Fed allerdings mit 1,6 Prozent. Hier waren die Währungshüter im März noch von 1,9 Prozent ausgegangen. Ende 2018 wird im Mittel ein Zinssatz von 2,4 Prozent erwartet, nach 3,0 Prozent im März.

Anziehen der Inflation?

Im Mittel gehen die Notenbanker von zwei Zinserhöhungen in diesem Jahr aus. Die Wachstumsprognose wurde für dieses Jahr auf 2,0 Prozent gesenkt. Im März waren die Notenbanker noch von 2,2 Prozent ausgegangen. Außerdem rechnen die Notenbanker damit, dass sich die Inflation künftig in Richtung zwei Prozent bewegt. Die Prognosen der Fed ergeben sich aus Einzelprognosen der Fed-Mitglieder. Diese werden gebeten, ihre Einschätzungen zum jeweiligen Zeitpunkt abzugeben. Daraus wird eine Tendenz errechnet, indem der Zentralwert oder Median gebildet wird. (dpa-AFX)

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Foto: Shutterstock

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