Die deutschen Versicherer erwarten für das laufende Jahr ein stärkeres Wachstum als bislang angenommen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat seine Prognose für die Bruttobeitragseinnahmen deutlich nach oben korrigiert. „Wir rechnen spartenübergreifend mit einem Wachstum der Bruttobeitragseinnahmen von 7,3 Prozent“, erklärte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Noch im Frühjahr – zur Jahresmedienkonferenz des Verbands – war der Branchenverband von einem Zuwachs von rund fünf Prozent ausgegangen.
Auch für das kommende Jahr zeigt sich der Verband zuversichtlich. „Der robuste Anstieg der branchenweiten Beitragseinnahmen dürfte sich auch 2026 mit einem Zuwachs zwischen zwei und sechs Prozent fortsetzen“, so Asmussen weiter.
Wachstumstreiber Einmalbeiträge
Vor allem in der Lebensversicherung entwickeln sich die Beitragseinnahmen laut aktueller GDV-Branchenprognose deutlich besser als noch zu Jahresanfang erwartet. „Für die Leben-Sparte gehen wir jetzt davon aus, ein Beitragsplus von 6,7 Prozent zu erreichen“, sagt Asmussen. Im Frühjahr lag die Prognose noch bei einem Prozent.
„Maßgeblicher Treiber bleibt das sehr hohe Wachstum im Einmalbeitragsgeschäft, das wir jetzt für 2025 bei plus 24,2 Prozent sehen statt 4,8 Prozent zu Jahresbeginn“, so Asmussen. „Das derzeitige Zinsumfeld ermöglicht Lebensversicherern, attraktive Produkte anzubieten, die entsprechend nachgefragt werden. Im laufenden Beitrag sehen wir jedoch eine rückläufige Entwicklung, die vor allem auf demografische Ursachen zurückzuführen ist.“
Kfz-Sparte 2025 vor Rückkehr in die Gewinnzone
In der Schaden- und Unfallversicherung bleibt die Geschäftsprognose im Vergleich zum Frühjahr stabil. „Hier erwartet der GDV für 2025 ein Beitragswachstum von 7,8 Prozent, nach 7,5 Prozent zu Beginn des Jahres“, sagt Asmussen. Vor allem in der Kfz-Versicherung wirken sich dabei nachgelagerte Inflationsanpassungen aus. Heißt: Die Beitragserhöhungen der vergangenen zwei Jahre zeigen nun Wirkung. Und weitere dürften wohl folgen.
Dann auf der Leistungsseite spielen weiterhin die stark steigenden Preise für Ersatzteile sowie höhere Stundenverrechnungssätze in Werkstätten eine große Rolle. Gleichzeitig steigerten sich die Gesamtschadenaufwendungen in der Kfz-Sparte im bisherigen Jahresverlauf im Bereich des historischen Durchschnitts. „Der GDV prognostiziert für die Kraftfahrtversicherung ein Plus von 14 Prozent bei den Beitragseinnahmen. Unterm Strich könnte damit 2025 eine Schaden-Kosten-Quote von 97 Prozent stehen und damit die Rückkehr in die versicherungstechnische Gewinnzone“, so Asmussen.
Für die Private Krankenversicherung bekräftigt der GDV seine Prognose für ein Beitragswachstum von 7,5 Prozent für 2025. Das spiegelt im Wesentlichen die deutlich gestiegenen Leistungen der vergangenen Jahre wider.