Geschäftsjahr 2022: Die Bayerische zieht positive Bilanz

Foto: Die Bayerische
Dr. Herbert Schneidemann: "2022 war erneut ein Jahr voller Herausforderungen"

Die Bayerische hat für das Geschäftsjahr 2022 die vorläufigen Zahlen veröffentlicht. Was Beitragseinnahmen, Neugeschäft, Kundenanzahl und Finanzkraft betrifft, steht der Versicherer trotz Inflation und den Verwerfungen, die Russlands Überfall auf die Ukraine ausgelöst hat, sehr gut da.

Für die Versicherungsgruppe die Bayerische stiegen die Brutto-Beitragseinnahmen auf insgesamt 783 Millionen Euro (Vorjahr 715 Millionen Euro) und damit voraussichtlich um etwa zehn Prozent. Dabei verzeichnen in der Sparte Leben die Konzernmutter Bayerische Beamten Lebensversicherung a.G. und die Tochter BL die Bayerische Lebensversicherung AG zusammen ein Plus von rund zehn Prozent an gebuchten Beiträgen und steigern den Wert auf circa 580 Millionen Euro.

Mit gebuchten Beiträgen in Höhe von voraussichtlich 203 Millionen Euro verzeichnet die BA die Bayerische Allgemeine Versicherung AG ein Wachstum von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Anzahl der Kunden zum 31. Dezember 2022 stieg um vier Prozent auf 1.067.000. Der Versicherer wird sich über Neugeschäft in der Sparte Leben im Umfang von rund 1,15 Milliarden Euro und damit über ein erneutes Rekordergebnis und eine Steigerung von sechs Prozent zum Vorjahr freuen können.

Zweistelliges Plus in Komposit

Im Bereich Komposit konnte das Neugeschäft um 13 Prozent auf 42,5 Millionen Euro gesteigert werden. Die Nettoverzinsungen der drei Gesellschaften liegen voraussichtlich über dem Marktdurchschnitt: Die Muttergesellschaft Bayerische Beamten Lebensversicherung a.G. verzeichnet eine Nettorendite von 3,3 Prozent, die Tochter BL die Bayerische Lebensversicherung AG kommt auf 5,1 Prozent.

Die saldierten Bewertungsreserven der Gruppe sind seit 2011 von 72 Millionen Euro (1,5 % der Kapitalanlagen) auf voraussichtlich 362 Millionen Euro (9,0 % der Kapitalanlagen) gestiegen.

„2022 war erneut ein Jahr voller Herausforderungen. Die Pandemie war noch nicht überstanden, da sorgte der russische Angriffskrieg auf die Ukraine auch an den Finanzmärkten für erdrutschartige Veränderungen: Preisexplosionen bei der Energieversorgung, Lieferengpässe sowie eine nicht gekannte Steigerung der Inflationsrate. Dies führte zu einer Aufgabe der Minuszins–Politik der EZB und zu einer signifikanten Anhebung des Leitzinses im Euroraum. Auch wenn dieser Schritt sich langfristig sehr positiv gerade auf die Kapitalanlagen der Lebensversicherer auswirkt, kurzfristig werden Zinstitel in den Beständen unter Druck gesetzt. Wer hauptsächlich auf festverzinsliche Titel mit langen Laufzeiten gesetzt hatte, muss entweder einen langen Atem mitbringen oder bei der Liquidierung die Auflösung von stillen Lasten in Kauf nehmen. Die besondere Diversifikation in der Strategie der Bayerischen hat dazu geführt, dass dieser Effekt nur in einem überschaubaren Maße auf die Kapitalanlagen wirkt. Im Saldo zeigt unser Haus weiterhin bemerkenswerte positive Bewertungsreserven“, bewertet Dr. Herbert Schneidemann, Vorstandsvorsitzender der Versicherungsgruppe die Bayerische, die vorläufigen Zahlen.

Laut Schneidemann wirkten die verheerenden Flutschäden des Sommers 2021 – in Summe das größte Schadenereignis in der Geschichte der Bayerischen – auch im Jahr 2022 nach. Trotzdem habe die Gruppe den Wachstumskurs fortsetzen und gleichzeitig die Eigenmittel der Gruppe weiter ausbauen können.

Sach: Digitale Transformation und nachhaltige Ausrichtung

Einen weiteren Fokus legte der Versicherer in die digitale Transformation des Kompositgeschäfts. Die Etablierung eines neuen Kernsystems für das Kompositgeschäft konnte nach Aussage von Vertriebsvorstand Martin Gräfer plangemäß abgeschlossen werden. Zudem habe der Versicherer die Veränderung in eine agile und kundenorientierte Organisation weiter vorangetrieben. Laut Gräfer liegt der Fokus der Bayerischen für 2023 ganz auf einer nachhaltigen Ausrichtung und auf einem hybrid aufgestellten Vertrieb, also darauf, dass persönliche Beratung mit digitalen Services optimal ergänzt werden. Nach Angaben von Gräfer wurden die Vertriebsergebnisse 2022 teilweise deutlich gesteigert.

Kapitalanlagen: Widerstandsfähiges Portfolio

„Durch unsere diversifizierte Anlagestrategie ist unser Portfolio sehr widerstandsfähig bei Marktschwankungen. Wir investieren bereits seit einer Reihe von Jahren in nachhaltige Infrastruktur, in Alternative Anlagen und in die Assetklasse Immobilien“, sagt Vorstand Thomas Heigl und ergänzt: „Dies ist mit ein Grund für unsere überdurchschnittlichen Kapitalanlageerträge.“ Nicht zuletzt die nachhaltige Markenlinie der Bayerischen, Pangaea Life, glänzte im Jahr 2022 mit einer hervorragenden Rendite von 16,7 Prozent für Pangaea Life Blue Energy und acht Prozent für Pangaea Life Blue Living – jeweils nach Fondskosten.

2023 lässt sich gut an

Auch der Jahresstart 2023 war in allen Geschäftsfeldern überaus erfolgreich. Das Neugeschäft in der Leben-Sparte konnte nochmals um sechs Prozent gesteigert werden, und im Bereich Komposit wurden die statistischen Beiträge um rund fünf Prozent gesteigert.  

Die vorläufige Bilanz für das Jahr 2022 / Grafik: die Bayerische

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