Die Goldpreise treten auf der Stelle, während Händler auf Klarheit vom Jackson Hole Symposium in dieser Woche warten, wo Fed-Chef Jerome Powell neue Einblicke in die zukünftige Entwicklung der US-Zinsen geben dürfte. Trotz mehrerer fundamentaler Impulse – darunter ein schwächerer US-Dollar und anhaltende geopolitische Spannungen – blieb die Volatilität am Goldmarkt auffällig gering.
Technisch gesehen scheint sich Gold in einem symmetrischen Dreiecksmuster zu konsolidieren, einer klassischen Chartformation, die oft einem deutlichen Ausbruch vorausgeht. Der Preis hat sich mehrere Handelstage lang seitwärts bewegt und schwankte in einem immer enger werdenden Bereich, ohne dass es zu einer bedeutenden Entscheidung kam. Eine solche Struktur deutet darauf hin, dass sich Gold auf eine mögliche Richtungsbewegung vorbereitet, auch wenn der Auslöser noch nicht erkennbar ist.
Der Markt hat wiederholt versucht, aus diesem Dreieck auszubrechen, konnte jedoch die Dynamik nicht aufrechterhalten. Die Spanne von 3.450 bis 3.400 US-Dollar bildet weiterhin eine Obergrenze, während Käufer bei 3.330 US-Dollar eingestiegen sind und die Unterstützung gestärkt haben. Ein bestätigter Durchbruch und Halten über dem wichtigen Widerstand bei 3.405 US-Dollar wäre erforderlich, um eine erneute bullische Überzeugung zu signalisieren.
Aus makroökonomischer Sicht befindet sich Gold in einem Tauziehen. Auf der einen Seite schaffen eine schwächere US-Dollardynamik und Anzeichen einer nachlassenden Inflation ein Umfeld, das für höhere Goldpreise günstig ist. Eine abwartende Haltung der Fed, die sich in Jackson Hole konkretisieren könnte, würde diese Einschätzung bestätigen und Gold weiter nach oben treiben.
Auf der anderen Seite bleibt das makroökonomische Bild weiterhin sehr widersprüchlich. Stärker als erwartete US-Daten, wie beispielsweise die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion, stellen eine rasche Hinwendung zu einer Lockerung weiterhin in Frage. Gleichzeitig bestehen geopolitische Risiken, die jedoch uneinheitlich sind – sie flammen in der einen Woche auf und klingen in der nächsten wieder ab –, was es für Gold schwierig macht, eine nachhaltige Risikoprämie einzupreisen.
Realistisch betrachtet gibt es Gründe, zu verkaufen, wenn man will, aber viel stärkere Gründe, zu kaufen. Es ist einfach viel los. Diese Unentschlossenheit spiegelt sich in den Charts wider, wo der Markt keine klare Richtung vorgibt und auf einen Katalysator wartet.