Immobilienpreise steigen nur moderat – Stuttgart als Sonderfall

Stuttgart
Foto: Smarterpix/Simon Dannhauer
In Stuttgart kosten Häuser inzwischen mehr als Wohnungen – ein seltenes Phänomen auf dem deutschen Markt.

Die Immobilienpreise in Deutschland steigen im zweiten Quartal 2025 nur leicht – doch die Dynamik ist regional höchst unterschiedlich.

Von stark steigenden Immobilienpreisen kann derzeit keine Rede sein. Zwar setzt sich der Aufwärtstrend im bundesweiten Durchschnitt fort, doch im Quartalsvergleich bleibt die Entwicklung moderat. Nach Daten des Dr. Klein Trendindikators Immobilienpreise (DTI) legten Eigentumswohnungen im zweiten Quartal 2025 um 0,89 Prozent zu, Ein- und Zweifamilienhäuser verteuerten sich um 1,5 Prozent.

Besonders auffällig ist Stuttgart: Hier kosten Häuser inzwischen mehr als Wohnungen – ein seltenes Phänomen auf dem deutschen Markt. Käufer zahlten im Schnitt 4.167 Euro pro Quadratmeter für ein Haus, während Eigentumswohnungen bei 3.909 Euro je Quadratmeter lagen. „In Stuttgart geht gerade fast alles über den Tisch. Generell habe ich das Gefühl, dass sich Kaufinteressierte aktuell von kaum etwas abschrecken lassen. Weder von der beendeten Talfahrt bei den Preisen noch von ungewissen Umstrukturierungen innerhalb der Förderlandschaft aufgrund der neuen Bundesregierung und auch nicht von erforderlichen Sanierungsmaßnahmen am Wunschobjekt“, sagt Roland Lenz, Baufinanzierungsspezialist bei Dr. Klein in Stuttgart. Auch die höheren Bauzinsen seien für viele kein Thema mehr. Im Vergleich zu 2022, als die Preise Rekordwerte erreichten, liegen sie nach wie vor deutlich niedriger.


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In Frankfurt zeigt sich ein gegenteiliger Trend: Dort gaben die Hauspreise im Vorquartalsvergleich um 0,18 Prozent nach und liegen nun bei durchschnittlich 3.621 Euro pro Quadratmeter. Wohnungen sind in der Bankenmetropole hingegen deutlich teurer und kosten 4.182 Euro pro Quadratmeter. Auch in München bleibt das Preisniveau hoch – trotz nur minimaler Anstiege von 0,49 Prozent bei Wohnungen und 0,41 Prozent bei Häusern. Mit 7.441 Euro pro Quadratmeter für eine Wohnung und knapp 6.000 Euro für ein Haus ist die bayerische Landeshauptstadt weiterhin Spitzenreiter.

Im Westen zeigt sich ein gemischtes Bild: Während es im Quartalsvergleich nur geringe Veränderungen gab, steigen die Wohnungspreise im Jahresvergleich deutlich. Besonders Dortmund verzeichnet mit 10,66 Prozent ein kräftiges Plus, wenn auch auf vergleichsweise niedrigem Ausgangsniveau von 2.298 Euro pro Quadratmeter. In Köln und Düsseldorf liegen die Preissteigerungen bei jeweils rund fünf Prozent, die Niveaus dort sind jedoch deutlich höher.

Auch in der Region Nord-Ost verläuft die Entwicklung eher verhalten. Hamburg meldet minimale Anstiege, Hannover etwas stärkere. Dresden bildet die Ausnahme: Dort sanken die Hauspreise im zweiten Quartal um knapp zwei Prozent, liegen mit 3.150 Euro pro Quadratmeter aber weiterhin hoch. In Berlin steigen die Preise für Häuser stärker als die für Wohnungen, bleiben aber im Vergleich günstiger. So kostet ein Eigenheim im Median 3.933 Euro je Quadratmeter, eine Wohnung dagegen 5.059 Euro.

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