Inter mit solider Bilanz für 2024: Kapitalanlage überzeugt, Kosten steigen

Foto: Inter Versicherungen
Roberto Svenda, Vorstandssprecher der Inter: "Wir haben 2024 unsere geplanten Ziele erreicht."

Der Inter Konzern meldet für 2024 ein solides Ergebnis mit höheren Beitragseinnahmen und gestärktem Eigenkapital. Während die Krankenversicherung unter steigenden Leistungsaufwendungen leidet, liefert die Kapitalanlage ein marktüberdurchschnittliches Ergebnis. 2025 stehen Digitalisierung und Vertriebsausbau im Fokus.

Die Inter Versicherungen, Mannheim, blicken auf ein insgesamt stabiles Geschäftsjahr 2024 zurück. Zwar sorgten deutlich gestiegene Leistungsaufwendungen – insbesondere in der Krankenversicherung – für Belastungen, gleichzeitig konnte das Unternehmen jedoch von einem marktüberdurchschnittlichen Kapitalanlageergebnis profitieren. Auch die Integration der Freien Arzt- und Medizinkasse (FAMK) in die Inter Krankenversicherung wirkte sich in mehreren Bilanzpositionen positiv aus.


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„Wir haben 2024 unsere geplanten Ziele erreicht und sehen uns trotz anspruchsvoller Rahmenbedingungen gut aufgestellt“, kommentiert Vorstandssprecher Roberto Svenda. Die gebuchten Bruttobeiträge des Konzerns stiegen auf rund 1,07 Milliarden Euro, ein Plus von 9,6 Prozent. Das Kapitalanlageergebnis legte um 22,5 Prozent auf 336,7 Millionen Euro zu. Unterm Strich erhöhte sich der Jahresüberschuss auf 17,9 Millionen Euro. Die Bilanzsumme kletterte auf 12,37 Milliarden Euro, das Konzerneigenkapital wuchs leicht auf 615,7 Millionen Euro.

Krankenversicherung: Leistungsaufwendungen steigen stark

Besonders deutlich zeigt sich der Spagat aus Belastung und Ertrag bei der Inter Krankenversicherung. Während die Beitragseinnahmen auf 845,6 Millionen Euro zulegten, stiegen die Aufwendungen für Versicherungsfälle um 8 Prozent auf 775,3 Millionen Euro. „Wie die Gesetzliche Krankenversicherung hat auch die PKV im vergangenen Jahr einen massiven Kostenschub erlebt. Mehr Krankheitsfälle und steigende Behandlungskosten waren die Haupttreiber“, erklärt Svenda.

Gleichzeitig steuerte die Kapitalanlage entscheidend zur positiven Ergebnisentwicklung bei. „Trotz geopolitischer Unsicherheiten und wirtschaftlicher Schwankungen konnten wir ein deutlich marktüberdurchschnittliches Ergebnis erzielen“, ergänzt Finanzvorstand Dr. Sven Koryciorz. Die Nettoverzinsung verbesserte sich auf 3,88 Prozent (Vorjahr: 3,39 Prozent).

Lebensversicherung hebt Überschussbeteiligung an

In der Lebensversicherung stagnierte das Neugeschäft mit 81,6 Millionen Euro Beitragseinnahmen. Dennoch konnte die Inter Lebensversicherung durch ein starkes Kapitalanlageergebnis und einen um 24 Prozent gestiegenen Rohüberschuss punkten. Positiv für Kunden: Die laufende Gesamtverzinsung für 2025 wird auf 3,25 Prozent erhöht – ein überdurchschnittlicher Wert im deutschen Markt.

Die Inter Allgemeine Versicherung steigerte ihre Beiträge um 4,2 Prozent auf 81 Millionen Euro. Ein deutlich verbessertes Kapitalanlageergebnis (+44,8 Prozent) half, gestiegene Schadenaufwendungen auszugleichen. Zwar blieb das Unternehmen leicht in den roten Zahlen, der Fehlbetrag reduzierte sich aber deutlich.

Fokus 2025: Digitalisierung und Vertriebsausbau

Für das laufende Geschäftsjahr plant der Konzern tiefgreifende Investitionen in die IT und Prozessoptimierung. „2025 steht die Modernisierung unserer IT-Landschaft im Fokus. Wir werden unsere Großrechner ablösen und Verwaltungsprozesse effizienter aufstellen“, kündigt Svenda an.

Auch im Vertrieb will die Inter neue Impulse setzen. Mit Dr. Günther Blaich hat der Versicherer zum 1. Juli 2025 ein neuer Vertriebsvorstand gewinnen können. Er soll entscheidend dazu beitragen, in allen drei Sparten die Wachstumsstrategie voranzutreiben.

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