IVD sieht Trendwende bei Wohnimmobilien – Eigentum wieder erschwinglicher

Foto: Bildagentur PantherMedia / Uwe Norkus
Zins- und Tilgungskosten liegen oft auf dem Niveau einer vergleichbaren Miete (Symbolbild).

Steigende Mieten und stabile Preise rücken den Immobilienkauf für viele Haushalte wieder in Reichweite. Laut dem neuen Wohn-Preisspiegel des IVD 2025/26 gleichen sich die Finanzierungskosten zunehmend den Mieten an. Wie entwickelt sich der Markt in Metropolen, Mittel- und Kleinstädten?

    Der Immobilienverband Deutschland (IVD) hat seinen Wohn-Preisspiegel 2025/26 vorgestellt. Die Analyse von rund 500 Städten zeigt eine spürbare Trendwende: Wohneigentum wird für viele Haushalte wieder erschwinglicher, während die Neuvertragsmieten weiter steigen. „Wir beobachten eine Trendwende: Für viele Haushalte wird der Erwerb von Wohneigentum im Verhältnis zur Miete wieder attraktiver“, sagt IVD-Präsident Dirk Wohltorf.


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    Im Bestand sind Kaufpreise weitgehend stabil geblieben, während Neubauten zuletzt leichte Zuwächse verzeichneten. Besonders bei Einfamilien- und Reihenhäusern lohnt sich laut Verband der Blick auf den Kauf, da Zins- und Tilgungskosten oft auf dem Niveau einer vergleichbaren Miete liegen.

    Mieten ziehen weiter an

    Die Neuvertragsmieten sind bundesweit gestiegen. Im Bestand erhöhten sie sich um rund drei bis vier Prozent auf 10 bis 12 Euro pro Quadratmeter, im Neubau um 3,5 bis 4,5 Prozent auf 12,60 bis 14,40 Euro. Gründe sind die geringe Neubautätigkeit und ein weitgehend eingefrorener Wohnungsmarkt. „Mieter verharren in Wohnungen, die oft nicht mehr zu ihrem Lebensbedarf passen – das verschärft die Knappheit zusätzlich“, so Wohltorf.

    Der Markt zeigt dabei eine neue Dynamik: Im zweiten Quartal 2025 stieg das Transaktionsvolumen auf 70 Milliarden Euro – ein Plus von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Kaufinteressenten finden in gefragten Lagen mit realistischen Preisvorstellungen meist innerhalb von drei bis vier Monaten eine Immobilie. Überteuerte Objekte bleiben hingegen länger am Markt und wechseln häufig erst nach Preisnachlässen den Besitzer.

    Energieeffizienz als Preistreiber

    Zunehmend wichtig ist der energetische Zustand einer Immobilie. Gut sanierte Objekte verzeichnen stabile bis leicht steigende Preise, unsanierte Altbauten sind dagegen nur mit deutlichen Abschlägen vermittelbar. „Der energetische Zustand ist inzwischen ein entscheidender Marktfilter. Käufer achten mehr denn je darauf – nicht zuletzt, weil Banken schlechte Energiebilanzen mit Aufschlägen sanktionieren“, sagt Wohltorf.

    Auch für Kapitalanleger verbessern sich die Rahmenbedingungen. Das Zusammenspiel aus stabilen Preisen und steigenden Mieten sorgt laut IVD für wieder attraktivere Renditeaussichten – insbesondere in Städten wie Hamburg, München oder Stuttgart.

    Klein- und Mittelstädte im Vorteil

    Während die Metropolen überwiegend stagnierende Preise verzeichnen, gewinnen Klein- und Mittelstädte an Attraktivität. Niedrigere Einstiegspreise und eine hohe Lebensqualität machen sie zunehmend interessant. Einfamilienhäuser kosten dort im Schnitt rund 365.000 Euro, in Kleinstädten sogar nur etwa 280.000 Euro – und damit deutlich weniger als in den Großstädten. „Das zeigt: Jenseits der Metropolen bleibt Wohnen für breite Schichten der Bevölkerung erschwinglich“, betont Wohltorf.

    Forderungen an die Politik

    Der IVD fordert politische Maßnahmen, um die Entwicklung zu stabilisieren und die Nachfrage nach Eigentum zu fördern. Dazu gehören Programme zur Unterstützung des Erwerbs, eine gezielte Förderung energetischer Sanierungen und eine Beschleunigung des Neubaus von Ein- und Zweifamilienhäusern. „Der Weg zu einer echten Wohnwende führt nicht über neue Regulierungen und Verbote, sondern über Deregulierung, die Stärkung privaten Eigentums und die Mobilisierung privaten Kapitals“, so Wohltorf.

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