2025 wurden die konkreten Folgen der Wahlzyklen sichtbar, die neue Staats- und Regierungschefs an die Macht gebracht haben. Ein frühes Zeichen dafür waren Zölle. Wir gehen davon aus, dass sich die Auswirkungen auch 2026 fortsetzen werden, da die Regierungen Wirtschaftspolitik zur Förderung nationaler Interessen umsetzen. Dies könnte sich auf alle Marktbereiche auswirken – Handel, Technologie und Energie sind dabei die offensichtlichsten Beispiele.
Unternehmen aus verschiedenen Branchen – von Chips bis zu Seltenen Erden, von sozialen Medien bis zur Verteidigung – werden inzwischen unter dem Gesichtspunkt der nationalen Sicherheit betrachtet. Aus Investitionssicht bedarf es mehr als nur einer traditionellen Finanzanalyse, um die zukünftigen Gewinner von den Verlierern zu unterscheiden. Politik ist zu einem zusätzlichen Investitionshebel geworden.
Der Wandel von global zu regional – mit Schwerpunkt auf lokaler Widerstandsfähigkeit – hat Lieferketten und Kapitalflüsse verändert. Dies kann zu Volatilität führen – wie im ersten Halbjahr 2025 im Zusammenhang mit Zöllen –, aber auch zu attraktiven Chancen. Da die Staaten nach einheimischen Marktführern suchen und bereit sind, diese zu unterstützen, erleben wir spannende Innovationen, insbesondere im Technologiebereich und bei kleineren Unternehmen. Dies spielt sich auch auf regionaler Ebene ab. Ein Beispiel dafür ist Europa, wo politische Veränderungen, Verteidigungsausgaben und Initiativen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit neue Investitionsmöglichkeiten bieten.
KI-getriebene Innovation: Die nächste Welle von Investitionsmöglichkeiten
Die Menschen leben und arbeiten anders als früher. Jüngere Generationen nehmen die digitale Transformation schnell an, und ältere Generationen erkennen die bedeutenden Vorteile. Das deutlichste Beispiel hierfür ist die künstliche Intelligenz (KI). Aus Investitionssicht geht dieses Thema weit über die KI-Unternehmen selbst hinaus; es handelt sich um eine „Welle“ oder einen „Megatrend“, der alle Wirtschaftsbereiche erfasst. Die weltweiten KI-Ausgaben dürften 2025 375 Milliarden US-Dollar und 2026 500 Milliarden US-Dollar erreichen.[1]
KI-Innovationen verändern Arbeitsprozesse und Dienstleistungen der Unternehmen. Die daraus resultierenden Produktivitätssteigerungen können das Wirtschaftswachstum in allen Branchen ankurbeln. Der Gesundheitssektor ist derzeit ein Bereich, in dem wir dank KI bedeutende Innovationen sehen.
Aus Investitionssicht erfordert KI einen durchdachten Ansatz. Zu berücksichtigen sind unter anderem die Umweltauswirkungen, die mit einem erhöhten Strombedarf einhergehen, sowie die gesellschaftlichen Auswirkungen potenzieller Veränderungen oder Verlagerungen im Arbeitsmarkt. Hier sind aktives Research und der Dialog mit Unternehmen von entscheidender Bedeutung, um die finanziellen Auswirkungen von KI zu verstehen.
Fixed Income und private Kredite: Strategien für eine Ära höherer Kapitalkosten
Die Diskussion über die „Rückkehr der Kapitalkosten“ begann, als die Zinsen zu steigen anfingen. Auch wenn die Zinsen inzwischen von ihren Höchstständen wieder zurückgehen, dürften die Kapitalkosten auf einem Niveau bleiben, das weit über der Norm der letzten zehn Jahre liegt. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die Kapitalmärkte. Der Kapitalzugang ist nicht mehr billig, da die Kreditgeber selektiver vorgehen. Dies vergrößert die Kluft zwischen Gewinnern und Verlierern bei den Investitionen – was aktiven Managern zugutekommt. Durch gründliche Analysen und fundierte Kenntnisse lassen sich frühzeitig Anzeichen dafür erkennen, auf welcher Seite der Kluft zwischen „haben“ und „nicht haben“ ein Unternehmen stehen wird – und Portfolios entsprechend positionieren.
Die längerfristig höheren Kapitalkosten begünstigen ebenfalls Fixed-Income-Anlagen. Kurz gesagt: Die Renditen sind zurück. Für 2026 eröffnen sich Anlegern vielfältige Fixed-Income-Anlagemöglichkeiten, die aus einer sektorübergreifenden Perspektive oder unter Einbeziehung von Spezialisten in Bereichen wie verbriefte Wertpapiere, Short Duration oder Schwellenländeranleihen angegangen werden können. Wir sehen auch enorme Chancen in privaten Kreditstrategien, weniger im Bereich der Direktkredite, sondern vielmehr in Asset-Backed-Finance (die von realen Sicherheiten profitiert) und privaten Krediten in Schwellenländern.
Kundenorientierte Vermögensverwaltung: Weiterentwicklung zur Erfüllung der Anlegerbedürfnisse
Die Zeiten, in denen man einfach nur eine Reihe von Produkten zum Verkauf iins Regal stellte, sind vorbei. Kundenorientierte Lösungen werden heute gemeinsam erarbeitet – Asset Manager müssen vor der Unterbreitung von Anlageideen genau nachfragen und verstehen, was benötigt wird.
Lösungen bedeuten: Die richtige Anlageexpertise mit dem richtigen Produkttyp zum richtigen Preis und mit der richtigen Aufklärung anzubieten, die sich optimal in Portfolios einfügen.
Für uns bedeutete dies, weiterhin Zugang zu unseren erfolgreichen, langjährigen Investmentteams anzubieten – und Produkte auf den Markt zu bringen, die diesen Zugang auf unterschiedliche Weise ermöglichen, beispielsweise über börsengehandelte Fonds. Es bedeutete auch, Teams hinzuzuziehen und neue Partnerschaften mit Kunden einzugehen, bei denen wir sich wandelnde Bedürfnisse festgestellt haben. Dazu gehörten alternative Anlagen sowie tokenisierte Investitionen unter Verwendung der Blockchain-Technologie. Darüber hinaus haben wir Produkte mit einer gemeinnützigen Komponente entwickelt, darunter eines zur Unterstützung der American Cancer Society, während unsere Janus Henderson Foundation weiterhin für wohltätige Zwecke spendet.
Um den Bedürfnissen unserer Kunden auch 2026 und darüber hinaus gerecht zu werden, müssen wir unserer Überzeugung nach immer einen Schritt voraus sein.















