KI-Hype: Was kommt nach Nvidia?

Forscher hält Computer-Chip in den Händen
Foto: PantherMedia/HayDmitriy
Beflügelt KI auch den Softwaresektor.

Der Chip-Hersteller Nvidia überraschte Anleger am 25. Mai mit einem Kurssprung von 24 Prozent an nur einem Tag. Auslöser war die Umsatzprognose für das zweite Quartal, die rund 50 Prozent über den Erwartungen der Analysten lag. Wie es jetzt im Segment weitergeht

„Das zeigt, dass die Investoren das Wachstumstempo von künstlicher Intelligenz (KI) deutlich unterschätzt haben“, schreibt Brice Prunas, Fondsmanager des Oddo BHF Artificial Intelligence, in einem aktuellen Marktkommentar. Nvidia ist Weltmarktführer für Computergrafikprozessoren (GPUs), und insbesondere die großen Cloud-Anbieter setzen auf die leistungsstärksten Prozessoren des Anbieters. „Sie sind unverzichtbar“, so Prunas, „um den exponentiell wachsenden Bedarf an Rechenleistung zu decken, den generative KI mit sich bringt.“

Software und KI

Der Experte von Oddo BHF Asset Management geht davon aus, dass generative KI neben Microsoft auch den Börsenwert von weiteren Unternehmen im Softwaresektor beflügeln dürfte. „Nach unserer Meinung ist Software der nächste Sektor, der von generativer KI stark profitieren wird.“ Unternehmensmeldungen der vergangenen Wochen zeigten, dass generative KI bereits heute Automatisierungsaufgaben erledige, die vor einem Jahr noch undenkbar schienen, und auch in der Softwareentwicklung große Sprünge zu beobachten seien. Auch zeige die strategische Partnerschaft von ServiceNow mit Nvidia, dass generative KI für die Automatisierung interner Geschäftsprozesse bereits als zentraler Werttreiber im SaaS-Geschäft gesehen werde. SAP und Atlassian haben sich für eine Partnerschaft mit Open AI entschieden, um generative KI-Module in ihrem jeweiligen Kerngeschäft zu implementieren. Elastic will Unternehmenskunden ein eigenes Large Language Modell ähnlich wie ChatGPT in seiner „Elastic Search Relevance Engine“ anbieten und ihnen damit neue Wege erschließen, ihre eigenen Daten zu nutzen.

Effizient oder kreativ? Der Einsatz von KI in der Unterhaltungsindustrie

Während Disney große Summen in KI als Instrument zur Entwicklung von Blockbustern investiert, führt Prunas den Videospielhersteller Take-Two als Beispiel für ein Unternehmen an, das trotz des Potenzials von KI für die Effizienzsteigerung im Kerngeschäft, nach wie vor bei der Entwicklung von Blockbuster-Spielen auf die Einbildungskraft kreativer Entwickler setzt. „Das Unternehmen steht der generativen KI positiv gegenüber, es baut aber nicht auf diese als alleinigen Faktor für seinen zukünftigen Erfolg“, so Prunas.

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