KI verändert die Suche: Wie ChatGPT und Co. das „Googeln“ herausfordern

Wechsel von Google zu KI
Foto: ChatGPT
Insbesondere in der jüngeren Generation verliert Google an Dominanz.

Künstliche Intelligenz verändert das Online-Suchverhalten der Verbraucher grundlegend. Eine aktuelle Studie von Nordlight Research zeigt: Klassische Suchmaschinen bleiben zwar führend, doch KI-Tools wie ChatGPT gewinnen rasant an Bedeutung – vor allem bei jungen, technikaffinen Zielgruppen.

KI-Tools wie ChatGPT, Gemini und andere verändern zunehmend die Art und Weise, wie Menschen im Internet nach Informationen suchen. Laut dem aktuellen „Trendmonitor Deutschland“ des Marktforschungsinstituts Nordlight Research bleibt das klassische „Googeln“ zwar mit 73 Prozent Marktanteil das bevorzugte Suchmedium der Deutschen. Doch insbesondere in der jüngeren Generation verliert Google an Dominanz. Bereits 30 Prozent der 18- bis 29-Jährigen nutzen KI-gestützte Suchlösungen, und jeder zweite plant, diese künftig gezielt zur Suche nach kaufrelevanten Informationen einzusetzen.

Die repräsentative Studie basiert auf der Befragung von über 1.500 Bundesbürgerinnen und Bundesbürgern zwischen 18 und 75 Jahren. Sie untersucht das aktuelle und künftige Online-Suchverhalten in verschiedenen Konsumbereichen – von Finanzen über Versicherungen bis zur Energieversorgung. In puncto Bekanntheit liegt Google mit 97 Prozent weiterhin klar vorn. ChatGPT Search erreicht dagegen 38 Prozent, bei den 18- bis 29-Jährigen bereits 58 Prozent.

Auch bei der Nutzung zeigt sich ein deutlicher Trend: 85 Prozent der Befragten verwenden Google täglich oder mehrmals pro Woche. ChatGPT Search folgt mit 18 Prozent bereits an zweiter Stelle – und hat klassische Konkurrenten wie Bing, Yahoo oder DuckDuckGo überholt. Unter jungen Erwachsenen liegt der Anteil der regelmäßigen ChatGPT-Nutzer sogar bei 41 Prozent.


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Die klassische Suchmaschine dominiert weiterhin bei den meisten Informationsanlässen – von Wissensfragen bis hin zu Verbraucherentscheidungen. In einzelnen Bereichen wie „Bildung und Lernen“ setzen jedoch bereits heute erste Zielgruppen stärker auf KI-Tools.

Für die Suche nach Produkten und Dienstleistungen bleibt Google mit 74 Prozent klar führend. Dennoch greifen 14 Prozent der Befragten bereits auf KI-Tools zurück, und 6 Prozent nutzen soziale Medien. Besonders innovationsfreudige und junge Nutzergruppen zeigen dabei eine überdurchschnittliche Affinität zu KI: So bevorzugen 29 Prozent der „Early Adopter“ und 27 Prozent der 18- bis 29-Jährigen KI-gestützte Suchanwendungen.

Mehr als ein Drittel der Nutzer von KI-Tools kann sich vorstellen, Künstliche Intelligenz künftig gezielt für Beratungszwecke einzusetzen – etwa in den Bereichen Internet und Mobilfunk (37 Prozent), Finanzen (36 Prozent), Versicherungen (36 Prozent) oder Energieversorgung (35 Prozent). Besonders gefragt sind Unterstützung bei Produktvergleichen, Nachhaltigkeitsthemen, Wechselberatungen und der Erkennung unseriöser Angebote.

Rund 70 Prozent der KI-affinen Verbraucher interessieren sich zudem für konkrete Informationen zu speziellen Produkten wie Altersvorsorge, Kryptowährungen oder Solaranlagen. Gleichzeitig zeigt sich aber auch Zurückhaltung: Jeder dritte KI-Nutzer hält es derzeit noch für unwahrscheinlich, die Technologie gezielt als digitalen Berater im Alltag einzusetzen.

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