Krank im Ausland – das kann richtig teuer werden. So fallen ärztliche Behandlungen in Asien, Australien, Afrika oder der Karibik oft wesentlich teurer aus als in Deutschland. Der ADAC weist darauf hin, dass insbesondere sogenannte Hotelärzte hohe Honorare verlangen und Barzahlungen fordern. Für Reisende kann das innerhalb kurzer Zeit zu einer erheblichen finanziellen Belastung führen.
Auch reguläre Arztpraxen setzen Behandlungskosten für typische Beschwerden häufig höher an als in Deutschland. Die Versorgung einer Gastroenteritis kostet in Thailand rund 1.300 Euro, während Privatpatienten hierzulande mit etwa 75 Euro rechnen müssen. Viele Urlauber gingen fälschlicherweise davon aus, dass ihre Auslandskrankenversicherung jede Rechnung vollständig übernehme.
„Um sich eine solche finanzielle Belastung zu ersparen, sollte man immer erst seine Versicherung kontaktieren,“ erklärt Sascha Petzold, Vorstand für Schaden bei der ADAC Versicherung. „Denn was viele nicht wissen: Die Auslandskrankenversicherung übernimmt nicht immer alle Kosten der Behandlung. Dies gilt besonders, wenn diese nicht ortsüblich, überteuert oder übertrieben angesetzt wurden.“
Unterstützung durch die Versicherung im Notfall
Der ADAC rät, bei Beschwerden zuerst die eigene Auslandskrankenversicherung einzuschalten. Sie vermittelt nach eigenen Angaben vertrauenswürdige Ärzte, die direkt mit der Versicherung abrechnen. Für Patientinnen und Patienten entfällt damit die Vorleistungspflicht. Zusätzlich erhalten sie Unterstützung bei der Organisation von Krankenhausaufenthalten und der Klärung der Kostenübernahme.
Versicherte des ADAC können über die angegebene Notrufnummer oder die Medical App medizinische Hilfe anfordern. Die Kosten trägt der Versicherer unmittelbar. Das weltweite Netzwerk soll dabei den Zugang zu qualifizierten Kliniken erleichtern und sprachliche Hürden abbauen. Hotelärzte mit unklaren Preisen oder Barzahlungsforderungen sollten laut ADAC grundsätzlich gemieden werden. Schriftliche Bestätigungen der Leistungen helfen, spätere Konflikte zu vermeiden.
Bei Verdacht auf überhöhte Rechnungen können auch Touristenpolizei oder Botschaften unterstützen. Ortskundige Berater kennen die Strukturen der jeweiligen Gesundheitssysteme und helfen, geeignete Anlaufstellen zu identifizieren.
Rücktransport als größter Kostenfaktor
Besonders hohe Kosten entstehen, wenn ein medizinisch notwendiger Rücktransport nach Deutschland erforderlich wird. Der ADAC berichtet von Fällen, in denen mehrere hunderttausend Euro anfielen. Eine Patientin aus Thüringen musste unter Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine mit einem ADAC Ambulanz-Jet zurückgeflogen werden. Die Kosten beliefen sich laut ADAC auf insgesamt 250.000 Euro.
Eine gute Vorbereitung kann finanzielle Risiken verringern. Dazu zählen eine ausgestattete Reiseapotheke und eine Auslandskrankenversicherung mit durchgehender Erreichbarkeit. Wer eine Fernreise plant, sollte sich der möglichen Kosten bewusst sein und im Krankheitsfall frühzeitig Kontakt mit der eigenen Versicherung aufnehmen.











