Die Verbände Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz (DND), Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), beide Bonn, sowie BFW Bundesverband Freier Immobilienunternehmen (BFW), Berlin, haben im Vorfeld eines parlamentarischen Abends mit den Verantwortlichen der Bundestagsfraktionen erstmals gemeinsame Erwartungen in Sachen Denkmalförderung an den Deutschen Bundestag formuliert.
?Auch und gerade in Zeiten der Finanzmarktkrise ist Denkmalschutz wichtig?, mahnt Dr. Eva-Maria Stange, Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst des Freistaats Sachsen und DND-Präsidentin.
Die Forderungen der drei Verbände umfassen die Stärkung und den Ausbau der Konjunkturförderung in der Denkmalpflege, die stärkere Verankerung des Denkmal-, Kulturgüter- und Welterbeschutzes im Bundesrecht, die Erhaltung und Stärkung der Steueranreize gemäß der Paragrafen 7 i, 7 h ff, und 10 ff Einkommenssteuergesetz (EStG) sowie die Bereitstellung von Fördermitteln zur weiteren Erforschung denkmalgerechter energetischer Sanierung sowie Fort- und Weiterbildung auf diesem Gebiet.
?Die Investitionsbereitschaft kann nur durch angemessene Abschreibungsmöglichkeiten erhalten werden. Die steuerliche Förderung ist ein wichtiger Ausgleich für den bürokratischen und bautechnischen Mehraufwand bei der Erhaltung und Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden. Der Erhalt und die mögliche Erweiterung der Denkmal-AfA sind daher unerlässlich?, so BFW- Präsident Walter Rasch. Zudem sei es wichtig, dass Neuregelungen, wie beispielsweise der Paragraf 15b EStG, der die steuerpolitisch fördernde Wirkung der Paragrafen 7i, 7h EStG insbesondere bei Großprojekten wie Bahnhöfen konterkariert habe, dauerhaft ausbleiben.
Energetische Förderprogramme dürften darüber hinaus nicht zu Lasten der Authentizität der historischen Stadtbilder gehen. ?Der Bund sollte Maßnahmen zur Energieeinsparung bei Baudenkmälern nicht über Kredite der KfW, sondern durch Zuschüsse über die Städtebauförderung, insbesondere das Programm Städtebaulicher Denkmalschutz unterstützen, damit die Denkmalschutzbehörden sich einschalten und für bauphysikalisch und gestalterisch einwandfreie Ausführungen sorgen können?, fordert der DSD-Vorstandsvorsitzende Professor Dr. Gottfried Kiesow. (te)