Mehr Häuser, weniger Wohnungen: Eigentumsmarkt entwickelt sich uneinheitlich

Ein Miniaturhaus auf einem Schreibtisch und ein Taschenrechner, an dem ein Mann mit Anzug tippt
Foto: PantherMedia / Andriy Popov
Im vierten Quartal 2023 habe sich der Immobilienmarkt etwas stabilisiert, so die Forscher.

Während immer mehr Häuser zum Verkauf stehen, schrumpft das Angebot an Eigentumswohnungen. Besonders in Ostdeutschland legen die Inserate kräftig zu – Hamburg und das Saarland hingegen verlieren. Eine aktuelle Analyse zeigt, wie sich der Markt regional verschiebt.

Der Markt für Wohnimmobilien zeigt eine deutliche Zweiteilung: Während das Angebot an Häusern zum Kauf stark zulegt, schrumpft die Zahl inserierter Eigentumswohnungen in vielen Regionen Deutschlands. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des Immobilienportals Kleinanzeigen hervor, das die Inserate von April 2024 bis April 2025 analysiert hat.

Deutliches Wachstum bei Häusern – vor allem im Osten

Im genannten Zeitraum ist das bundesweite Angebot an Häusern zum Kauf um 21,9 Prozent gestiegen. Besonders stark war die Entwicklung in Ostdeutschland, wo die Zahl der Inserate um 26,9 Prozent zulegte. Im Westen fiel das Wachstum mit 12,2 Prozent deutlich moderater aus.

Angeführt wird die Statistik von Baden-Württemberg: Dort stieg die Zahl der Verkaufsangebote für Häuser um 56,9 Prozent. Auch Sachsen (52,5 Prozent), Brandenburg (46,8 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (38,9 Prozent) verzeichneten kräftige Zuwächse.


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Nicht überall entwickelte sich der Markt positiv. In Niedersachsen (-2,1 Prozent), Bremen (-2,8 Prozent) und dem Saarland (-10,2 Prozent) ging das Angebot zurück. Besonders deutlich war der Rückgang in Hamburg mit einem Minus von 13,5 Prozent.

Regional unterschiedliche Dynamik

Auch in anderen Bundesländern war die Entwicklung spürbar: „Der Aufschwung auf dem Häusermarkt ist vor allem in den neuen Bundesländern stark. – hier scheint sich der Wunsch nach Wohneigentum wieder zu verstärken“, heißt es bei Kleinanzeigen.de.

So verzeichnete Berlin ein Plus von 23,8 Prozent, Thüringen 22,2 Prozent, Sachsen-Anhalt 21,5 Prozent und Rheinland-Pfalz 16,7 Prozent. In Bayern (14,8 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (14,7 Prozent), Hessen (10,8 Prozent) und Schleswig-Holstein (6,8 Prozent) fiel das Wachstum hingegen moderater aus.

Eigentumswohnungen: Angebot rückläufig

Parallel zur positiven Entwicklung bei Häusern zeigt sich bei Eigentumswohnungen ein gegenteiliger Trend: Bundesweit sank das Angebot um 5,6 Prozent. Besonders deutlich war der Rückgang im Saarland (-18,7 Prozent), in Rheinland-Pfalz (-17,1 Prozent) und Thüringen (-14,2 Prozent).

Weitere Rückgänge verzeichneten Nordrhein-Westfalen (-8,9 Prozent), Berlin (-8,4 Prozent), Hessen (-7,3 Prozent), Hamburg (-6,8 Prozent), Niedersachsen (-4,1 Prozent), Baden-Württemberg (-2,9 Prozent) und Sachsen (-1,3 Prozent).

Nur wenige Bundesländer meldeten Zuwächse: Brandenburg (+11,9 Prozent), Sachsen-Anhalt (+9,1 Prozent) und Berlin (+3,5 Prozent). In Bremen (+0,8 Prozent), Schleswig-Holstein (+0,1 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (-0,7 Prozent) blieb das Niveau weitgehend stabil. „Die Nachfrage verschiebt sich derzeit offenbar vom urbanen Wohnungskauf hin zum Erwerb von Häusern – möglicherweise ein Effekt steigender Mietpreise und veränderter Wohnwünsche“, so Kleinanzeigen.

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