Mehrheit hält Wertschätzung Älterer für unzureichend

Die Mehrheit hält die Wertschätzung für Ältere für unzureichend
Foto: ChatGPT / Cash.
Die gesellschaftliche Wertschätzung älterer Menschen wird in Deutschland mehrheitlich als unzureichend empfunden.

Zu wenig Respekt fürs Alter: Eine neue Umfrage des DIA zeigt, die Mehrheit der Deutschen hält die gesellschaftliche Wertschätzung älterer Menschen für unzureichend. Besonders kritisch sehen das Frauen, Geringverdiener und Anhänger bestimmter Parteien.

Die gesellschaftliche Wertschätzung älterer Menschen wird in Deutschland mehrheitlich als unzureichend empfunden. Das zeigt eine aktuelle Umfrage im Rahmen der DIA-Studie 50plus, aus der das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) nun erste Ergebnisse veröffentlicht hat. Lediglich 26 Prozent der Befragten ab 18 Jahren gaben an, dass Ältere in unserer Gesellschaft ausreichend Anerkennung erfahren. Dagegen sind 61 Prozent gegenteiliger Meinung. Zwölf Prozent wollten sich nicht festlegen.


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Auffällig dabei: Die Einschätzung unterscheidet sich kaum zwischen den Altersgruppen. So liegt die Abweichung zwischen den Antworten der über 50-Jährigen und der Jüngeren lediglich bei vier Prozentpunkten. Die Wahrnehmung mangelnder Wertschätzung ist also generationenübergreifend weitgehend einhellig. Etwas positiver fällt das Urteil bei Männern aus: 29 Prozent von ihnen stimmten zu, dass Ältere ausreichend gewürdigt werden. Bei Frauen lag dieser Anteil nur bei 23 Prozent.

Deutlich stärker zeigt sich die Differenzierung beim Blick auf den sozialen Status. Befragte, die sich selbst der Unterschicht zuordnen, beurteilen die gesellschaftliche Anerkennung besonders kritisch: Nur zwölf Prozent von ihnen sehen eine ausreichende Wertschätzung. In der Mittelschicht liegt der Anteil bei 25 Prozent – nahezu exakt im Durchschnitt der Gesamtstichprobe. Deutlich höher ist die Zustimmung mit 44 Prozent unter den Befragten, die sich der Oberschicht zurechnen.

„Möglicherweise strahlt die Unzufriedenheit auch auf die Wahrnehmung der Wertschätzung aus“

DIA-Sprecher Klaus Morgenstern weist zudem auf einen politischen Zusammenhang hin: „Auffällig ist auch ein Zusammenhang mit der Parteipräferenz. So fallen die Wählergruppen von AfD und BSW auf. Beide kennzeichneten die Wertschätzung deutlich schlechter als im Durchschnitt aller Befragten. Durch Wahlanalysen wissen wir, dass diese beiden Parteien Menschen anziehen, die unzufrieden mit den etablierten Parteien und den gegebenen gesellschaftlichen Verhältnissen sind. Möglicherweise strahlt diese Unzufriedenheit auch auf die Wahrnehmung der Wertschätzung aus.“

Die Umfrage wurde vom Meinungsforschungsinstitut Insa Consulere im Auftrag des DIA durchgeführt. Befragungszeitraum war der 24. März bis 7. April 2025. Insgesamt nahmen 3.000 Menschen ab 18 Jahren in Deutschland teil. Der umfassende Ergebnisbericht soll Anfang 2026 vollständig erscheinen.

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