Morgen & Morgen BU-Rating 2025: Immer mehr Top-Tarife

Foto: Morgen & Morgen
Thorsten Saal: "Das Angebot wächst vor allem im Top-Segment."

Das aktuelle M&M Rating Berufsunfähigkeit hat 639 Tarife und Tarifkombinationen unter die Lupe genommen. Die Analyse zeigt: Das Angebot am Markt wächst weiter – die Qualität der Produkte bleibt auf hohem Niveau.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung bleibt ein zentraler Pfeiler der Einkommensabsicherung – und das Angebot entwickelt sich weiter. Der aktuelle Jahrgang des M&M Rating Berufsunfähigkeit (BU) bestätigt erneut das insgesamt hohe Niveau der Produktlandschaft.

Bewertet wurden 639 Tarife und Tarifkombinationen – ein Anstieg um 27 gegenüber dem Vorjahr. Dabei flossen neben den Bedingungswerken auch Kriterien wie die BU-Kompetenz des Versicherers, die Beitragsstabilität sowie die Verbraucherfreundlichkeit im Antragsprozess in das Gesamtrating ein.


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Ein Blick in die Geschäftsberichte von 61 bewerteten Anbietern zeigt: Das Neugeschäft ist im aktuellen Betrachtungszeitraum um rund zehn Prozent gestiegen. Der Vertragsbestand bleibt mit etwa 14,3 Millionen Policen stabil. Der Markt gewinnt damit nach dem Rückgang im Vorjahr wieder an Dynamik.

Mehr Tarife mit Höchstwertung

Vor allem im Spitzensegment wächst laut Morgen & Morgen das Angebot: 537 Tarife erhalten die Höchstbewertung von fünf Sternen – 45 mehr als im Vorjahr. Die Vier-Sterne-Kategorie verliert dagegen deutlich an Umfang, während die durchschnittlich bewerteten Drei-Sterne-Tarife leicht zunehmen. Zwei-Sterne-Bewertungen wurden nicht mehr vergeben. Sieben Tarife verbleiben auf dem niedrigsten Bewertungsniveau mit einem Stern.

Sterneverteilung

M&M Rating Berufsunfähigkeit

RatingbewertungAnzahl Tarife 2025Anzahl Tarife 2024Anzahl Tarife 2023Anzahl Tarife 2022Anzahl Tarife 2021
5 Sterne – ausgezeichnet537492486447406
4 Sterne – sehr gut2433343859
3 Sterne – durchschnittlich7169776270
2 Sterne – schwach011131117
1 Stern – sehr schwach7771314
Quelle: Morgen & Morgen / Stand 05/2025

„Das Angebot wächst vor allem im Top-Segment. Wir verzeichnen in diesem Jahr 45 Tarifkombinationen mehr mit einer Fünf-Sterne-Bewertung“, erklärt Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & Rating bei Morgen & Morgen. „Die meisten BU-Tarife decken heute alle wesentlichen Leistungsmerkmale ab – teils besser, teils schwächer. Der Wettbewerb konzentriert sich daher vermehrt auf zusätzliche Leistungen, die zwar interessant, aber nicht zwingend notwendig sind. Teilweise gehen sie sogar zulasten des Versichertenkollektivs und treiben die Preise in die Höhe oder verschlechtern die Zugänglichkeit für bestimmte Berufsgruppen.“

Krebsklausel, Nachversicherung, Karrieregarantie

Zu den Leistungsmerkmalen, die inzwischen in vielen Tarifen Standard sind, gehört die sogenannte Krebsklausel. Sie ermöglicht für einen festgelegten Zeitraum – meist 15 oder 18 Monate – eine vereinfachte Leistungsprüfung bei Krebserkrankungen. Hintergrund: Rund 17 Prozent aller BU-Leistungsfälle gehen auf eine Krebserkrankung zurück.

Auch die Nachversicherungsmöglichkeiten wurden bei vielen Anbietern verbraucherfreundlicher gestaltet. Dazu zählen unter anderem verlängerte Fristen zur Nachmeldung bestimmter Ereignisse oder höhere jährliche BU-Rentenobergrenzen. Neu ist zudem die sogenannte „Karrieregarantie“, die es ermöglicht, den Versicherungsschutz bei beruflichem Aufstieg ohne erneute Gesundheitsprüfung anzupassen.

Feineres Pricing, neue Optionen bei Berufswechsel

Die Tarifierung erfolgt zunehmend differenzierter: Merkmale wie Rauchverhalten oder detaillierte Berufsgruppeneinteilungen fließen stärker in die Prämienkalkulation ein. Einige Versicherer bieten auch eine Beitragsüberprüfung bei Berufswechsel an – mit der Option auf Beitragssenkung ohne erneute Risikoprüfung, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind.

Einzelne Anbieter verzichten mittlerweile auf bestimmte Prüfungselemente wie die konkrete Verweisung oder die Umorganisationsprüfung. Zwar können solche Maßnahmen für einzelne Versicherte vorteilhaft sein, sie sind aus Sicht der Analysten jedoch kritisch zu bewerten. Solange sich daraus kein flächendeckender Markttrend entwickelt, finden sie im M&M Rating keine Berücksichtigung.

Fokus auf junge Zielgruppen

Verstärkt rücken auch Schüler, Auszubildende und Berufseinsteiger in den Fokus der Anbieter. Die Point-of-Sale-Analysen von Morgen & Morgen belegen eine wachsende Nachfrage in diesen Gruppen. Flexible Nachversicherungsoptionen gewinnen hier an Bedeutung und werden im separaten Nachversicherungsrating erfasst.

Methodik des Ratings

Das M&M Rating Berufsunfähigkeit basiert auf vier Teilratings: Bedingungen (40 %), Kompetenz (30 %), Beitragsstabilität (20 %) und Antragsfragen (10 %). Dabei werden unter anderem 31 Leistungsfragen ausgewertet sowie rund 50.000 Daten aus Geschäftsberichten ab dem Jahr 2000 berücksichtigt. Für das Teilrating Beitragsstabilität wurden 2025 die Benchmarks in den Bereichen Bilanzen und Solvency II an das veränderte Marktniveau angepasst.

Thorsten Saal fasst zusammen: „Unser Rating konzentriert sich gezielt auf die Must-haves in allen relevanten Ausprägungen. So vermeiden wir einen künstlich befeuerten Wettbewerb um Nice-to-haves, der die BU unnötig verteuert und den Zugang erschwert. Für alle, die mehr wünschen, bietet unser Vergleichsprogramm volle Transparenz über sämtliche Leistungsmerkmale der Tarife.“

Mindestkriterien für das M&M Rating Berufsunfähigkeit

– voll oder eingeschränkt erfüllt, um die Bewertung von vier* oder fünf Sternen zu erreichen –
Bei einem verspätet gemeldeten Versicherungsfall wird ohne Einschränkung rückwirkend geleistet.*
Der Prognosezeitraum wird auf sechs Monate verkürzt.
Bei einer bereits sechs Monate andauernden ununterbrochenen Erwerbsunfähigkeit wird rückwirkend von Beginn an geleistet.*
Der Versicherer verzichtet altersunabhängig und eindeutig auf sein Recht auf abstrakte Verweisung.*
Der Versicherer leistet die versicherte Rente ab einer Berufsunfähigkeit von 50 Prozent. *
Der Versicherer verzichtet auf sein Recht auf Kündigung oder Vertragsanpassung nach § 19 VVG, wenn der Versicherungsnehmer die Anzeigepflichtverletzung nicht zu vertreten hat.
Der Versicherungsschutz besteht weiter, wenn die versicherte Person während der Versicherungsdauer ins Ausland verzieht.
Der Versicherer leistet, wenn die Berufsunfähigkeit infolge von Krankheit, Körperverletzung oder Kräfteverfall eingetreten ist.
Die Beiträge werden auf Antrag ab dem Zeitpunkt der Leistungsmeldung bis zur endgültigen Entscheidung über die Leistung gestundet.
Der Versicherer verzichtet bei der Nachprüfung der Berufsunfähigkeit auf sein Recht auf abstrakte Verweisung.*
Der Versicherer verzichtet auf unübliche Einschränkungen bzw. Klauseln, die nicht zu den ratingrelevanten Sachverhalten gehören.*
Quelle Morgen & Morgen

Seite 2: Der Point of Sale

Lesen Sie hier, wie es weitergeht.

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