Die Munich Re hat im dritten Quartal 2025 ein Konzernergebnis von 1,997 Milliarden Euro erwirtschaftet und damit das Ergebnis des Vorjahresquartals mehr als verdoppelt. Nach neun Monaten liegt der Gewinn des Rückversicherers bei 5,2 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis stieg auf 3,0 Milliarden Euro, die Eigenkapitalrendite lag im Quartal bei 24,2 Prozent.
Finanzvorstand Christoph Jurecka zeigt sich zufrieden mit der Entwicklung: „Munich Re hat im dritten Quartal ein hohes Konzernergebnis von knapp zwei Milliarden Euro eingefahren. Wir sind damit voll auf Kurs, unser Jahresziel von sechs Milliarden Euro zu erreichen.“ Besonders positiv wirkten sich laut Jurecka die niedrigen Schaden-Kosten-Quoten in der Rückversicherung Schaden/Unfall und bei Global Specialty Insurance sowie die starke Performance der Ergo-Gruppe aus.
Rückversicherung profitiert von geringer Großschadenbelastung
Das Geschäftsfeld Rückversicherung steuerte im dritten Quartal 1,693 Milliarden Euro zum Konzernergebnis bei – mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Ursache waren eine unterdurchschnittliche Großschadenbelastung und solide Kapitalerträge. Die Schaden-Kosten-Quote in der Schaden/Unfall-Rückversicherung verbesserte sich deutlich auf 62,7 Prozent, nachdem sie im Vorjahr noch bei 89,5 Prozent lag. Die Belastung durch Großschäden sank auf 118 Millionen Euro und lag damit deutlich unter dem erwarteten Wert von 17 Prozent des Versicherungsumsatzes.
Im Bereich Global Specialty Insurance verbesserte sich die Schaden-Kosten-Quote auf 82,8 Prozent. Das Segment erzielte ein Ergebnis von 221 Millionen Euro. In der Lebens- und Krankenrückversicherung fiel das Ergebnis dagegen auf 286 Millionen Euro, was Munich Re auf einen ungünstigen, aber im Rahmen üblicher Schwankungen liegenden Schadenverlauf zurückführt.
Ergo mit starkem Beitrag und Übernahme von Next Insurance
Auch die Erstversicherungstochter Ergo lieferte im dritten Quartal einen kräftigen Ergebnisbeitrag von 304 Millionen Euro, nach 141 Millionen Euro im Vorjahr. Besonders das internationale Geschäft entwickelte sich dynamisch und erzielte ein Segmentergebnis von 324 Millionen Euro. Einen zusätzlichen Schub brachte die vollständige Übernahme des US-Versicherers Next Insurance, deren Gewinne im Kapitalanlageergebnis berücksichtigt wurden.
In Deutschland blieb das Ergo-Ergebnis durch einen negativen Einmaleffekt aus der geplanten Körperschaftsteuerreform zwar leicht negativ, das operative Versicherungsgeschäft entwickelte sich jedoch stabil. Die Schaden-Kosten-Quote lag im Inland bei 88,7 Prozent und damit auf Zielniveau.
Kapitalanlagen und Ausblick auf Gesamtjahr
Das Kapitalanlageergebnis belief sich im dritten Quartal auf 2,385 Milliarden Euro, ein Plus von knapp 300 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahresquartal. Haupttreiber waren gestiegene laufende Erträge und Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen. Insgesamt entsprach dies einer Rendite von 4,1 Prozent.
Für das Gesamtjahr 2025 bestätigt Munich Re ihr Gewinnziel von sechs Milliarden Euro. Aufgrund der günstigen Schadenentwicklung erwartet der Konzern in der Rückversicherung Schaden/Unfall nun eine Schaden-Kosten-Quote von rund 74 Prozent statt bislang 79 Prozent. Der Versicherungsumsatz soll bei rund 61 Milliarden Euro liegen.
Die Solvenzquote stieg leicht auf 293 Prozent und liegt damit weiterhin deutlich über dem Zielkorridor. Munich Re sieht sich damit gut gerüstet, auch bei anhaltenden Unsicherheiten an den Kapital- und Währungsmärkten ihre Ergebnisziele zu erreichen.













