Der liechtensteinische Lebensversicherer Prisma Life erwartet nach hohen Abschreibungen in den vergangenen Jahren für das laufende Geschäftsjahr wieder einen Überschuss. „Aufgrund von deutlichen Einsparungen sowohl bei Verwaltungs- als auch bei den Abschlusskosten haben wir das Geschäftsmodell nachhaltig gestärkt“, erklärte Helmut Posch, Präsident des Verwaltungsrates.
Mit dieser Erklärung im Rahmen einer Pressemitteilung reagierte das Unternehmen auf einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (Ausgabe vom 6. Dezember), wonach die Prisma Life in ihrem Geschäftsbericht für das Jahr 2015 über einen Liquiditätsengpass berichtet hatte.
„Leider beschreibt der Artikel lediglich Teile der Vergangenheit, unterlässt aber trotz entsprechender Informationen aus mehreren Gesprächen die klare Darstellung der inzwischen umgesetzten Lösung“, teilte das Unternehmen hierzu in der Presseerklärung mit.
Die Prisma Life habe in ihrem Geschäftsbericht für das Jahr 2015 „pflicht- und ordnungsgemäß“ über Liquiditätsrisiken aufgeklärt, die sich insbesondere mit Blick auf die Ablösung einer im Frühjahr 2017 fälligen Anleihe ergeben hätten.
Eigentümer schießt Kapital zu
Die bilanziellen Schwierigkeiten seien nach einem Wechsel der Geschäftsleitung im Jahr 2014 aufgedeckt worden. Die neue Geschäftsleitung hätte hohen Abschreibungsbedarf festgestellt, der bereits 2014 zu einem Verlust geführt habe, so das Unternehmen. Zusätzlich habe der Eigentümer Sören Patzig, Chef des Finanzvertriebs Afa aus Cottbus, wegen geänderter Regelungen der Finanzmarktaufsicht hinsichtlich der Aktivierung von Abschlusskosten im Jahr 2015 weiteres Kapital zugeschossen.
In diesem Jahr seien die nötigen Maßnahmen getroffen worden, um die Bilanzrisiken hinsichtlich der Anleihe zu lösen. Dazu gehörten laut Prisma Life erhebliche Kosteneinsparungen sowie die Zufuhr zusätzlichen Kapitals durch den Eigentümer Patzig. Dadurch sei auch die Solvabilität der Gesellschaft gesichert. Entgegen der Aussage der „Süddeutschen Zeitung“ seien die Kunden der Prisma Life von den Sanierungsmaßnahmen nicht betroffen.
Strategischer Investor gesucht
„Der Turn-around der Gesellschaft ist gelungen. Die Risiken, über die wir im Geschäftsbericht 2015 berichtet haben, sind gelöst. Ich rechne für das Jahr 2016 mit einem Gewinn von fünf bis sechs Millionen Euro. Zudem ist auch die Ablösung einer im Frühjahr 2017 fälligen Anleihe des Unternehmens gesichert. Jetzt können wir wieder auf die künftige Geschäftsentwicklung schauen“, so Posch. Um zusätzliche Geschäftspotenziale zu erschließen, plane Prisma Life, einen strategischen Investor zu finden, der weiteres Kapital einbringen soll. (kb)
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