Gleichzeitig setzen viele ihre Prioritäten falsch. Statt eine Berufsunfähigkeits-, eine Grundfähigkeits- oder eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, fließt das Geld in Konsum: Smartphones, Reisen, Streaming-Abos. Hinzu kommt: In Zeiten von Inflation und steigenden Lebenshaltungskosten fehlt bei großen Teilen der Bevölkerung schlicht der finanzielle Spielraum, Vorsorge langfristig zu planen. Arbeitskraftabsicherung wird so schnell zum verzichtbaren Posten.
Ja, die Produkte alles andere als ein Schnäppchen. Besonders körperlich Tätige zahlen deutlich höhere Beiträge, was die Hürde zusätzlich erhöht. Alternative Modelle wie Grundfähigkeits- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung schaffen zwar neue Zugänge, können aber nicht die gleiche Absicherung bieten. Da braucht es eine differenzierte undogmatische Beratung.
Es braucht aber auch deutlich mehr Aufklärung – auch über die Risiken des (Berufs)-Lebens. Finanzbildung müsste schon in der Schule ansetzen, um das Bewusstsein für Einkommenssicherung zu stärken. Gleichzeitig braucht es Konzepte, die auch Menschen mit geringerem Einkommen erreichen – etwa über kollektive Lösungen oder betriebliche Modelle. Nur wenn die Branche es schafft, die Hürden zu senken und das Thema Arbeitskraftabsicherung frühzeitig ins Bewusstsein zu rücken, kann sie aus der Nische herauskommen und vom komplizierten Pflichtprogramm zum selbstverständlichen Baustein finanzieller Sicherheit werden.
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