Das Dokument richtet sich der Mitteilung des AfW zufolge an unabhängige Vermittlerunternehmen aus den Bereichen Versicherung, Finanzanlage und Immobiliardarlehen. Ziel des Leitfadens sei, Vermittlerinnen und Vermittlern konkrete Hilfestellung im Umgang mit KI-Systemen zu geben – unter besonderer Berücksichtigung der neuen europäischen KI-Verordnung.
Die neue KI-Verordnung der EU etabliert einen einheitlichen Rechtsrahmen für vertrauenswürdige KI-Systeme in Europa und gilt unmittelbar auch in Deutschland. Obwohl die meisten Vermittlerbetriebe keine Hochrisiko-KI nutzen, sind sie dem AfW zufolge dennoch von den neuen Regelungen betroffen – etwa durch Anforderungen an Transparenz, Risikobewertung oder interne Kontrollmechanismen.
Einordnung in Risikostufen
Zentraler Bestandteil des Leitfadens ist die Einordnung von KI-Anwendungen in Risikostufen – von inakzeptabel bis niedrig –, wie sie die KI-VO vorsieht. Vermittler erhalten Hilfestellung, den eigenen KI-Einsatz zu klassifizieren, Risiken zu erkennen und geeignete Schutzmaßnahmen umzusetzen. Der Leitfaden geht dabei auch auf Themen wie Datenmanagement, menschliche Kontrollmechanismen, Verantwortlichkeiten, Transparenzpflichten sowie Mitarbeiterschulungen ein.
„Unser Leitfaden ist kein bürokratisches Regelwerk, sondern praxisnah und auf die Realität kleiner und mittlerer Vermittlerunternehmen zugeschnitten“, betont AfW-Vorstand Frank Rottenbacher. Gerade angesichts sensibler Kundendaten sei ein bewusster und sicherer Umgang mit KI entscheidend für das Vertrauen in die Branche.
Leitungsorgan bleibt verantwortlich
Der Leitfaden verdeutlicht auch, dass die Verantwortung für den KI-Einsatz nicht delegiert werden kann: Das Leitungsorgan eines Unternehmens bleibt stets letztverantwortlich. Gleichzeitig bietet der AfW Hilfestellung bei der Umsetzung: von der Festlegung interner Zuständigkeiten über Schulungskonzepte bis zur Integration in bestehende Compliance-Strukturen. Die Verantwortung für den KI-Einsatz bleibt stets beim Leitungsorgan des Unternehmens.
Der AfW unterstützt Mitgliedsunternehmen bei der Umsetzung, etwa interne Zuständigkeiten zu definieren, Schulungsmaßnahmen zu entwickeln und die KI-Nutzung in bestehende Compliance-Strukturen zu integrieren. Der Leitfaden soll regelmäßig aktualisiert werden, um auf rechtliche Neuerungen und technische Entwicklungen reagieren zu können.