Strengere Energiestandards ab 2026: Was sich für Immobilieninvestoren ändert

Hand mit Taschenrechner und Grafik
PantherMedia / AndreyPopov
KfW-Darlehen können die Kalkulation erheblich verändern (Symbolbild).

Ab 2026 gelten im Neubau deutlich strengere Energiestandards, die Förderung, Finanzierung und Rendite spürbar verändern. Wer investiert, muss Energieklassen, Zertifikate und steuerliche Bedingungen genau kennen. Die Plattform Klarvest dazu, worauf Investoren achten müssen.

Die Energie- und Förderpolitik für Neubauten wird im kommenden Jahr grundlegend neu geordnet. Ab 2026 knüpft die KfW ihre vergünstigten Darlehen und Tilgungszuschüsse strenger an finale Zertifikate wie Effizienzhaus 40 und das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG). Darauf weist die Plattform Klarvest hin.

Anleger profitieren demnach nur dann von niedrigen Zinsen und steuerlichen Vorteilen, wenn sämtliche Anforderungen erfüllt und dokumentiert sind. Die Experten von Klarvest beobachten nach eigenen Angaben, dass die Tragweite dieser Reformen vielfach unterschätzt wird. Fehler bei Antrag, Nachweisen oder zeitlicher Planung können dazu führen, dass Fördervorteile vollständig entfallen und Renditen über Jahrzehnte sinken.


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Die Reform rückt Energieeffizienz und Nachhaltigkeit ins Zentrum jeder staatlich geförderten Finanzierung. Während früher häufig die Aussicht auf eine Zertifizierung genügte, wird ab 2026 ausschließlich der endgültige Nachweis anerkannt, so Klarvest. Ohne geprüfte Unterlagen gibt es weder zinsverbilligte Darlehen noch Zuschüsse.

Gleichzeitig steigen die technischen Mindeststandards, etwa durch bessere Dämmung, moderne Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung und Heizungen, die zu mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Modellrechnungen von Klarvest zeigen Zinsvorteile von bis zu 0,7 Prozentpunkten, abhängig von den jeweiligen KfW-Konditionen. Wer Förderungen nutzen will, muss frühzeitig planen und eng mit Energieberatern zusammenarbeiten, so die Plattform.

Partielle Modernisierungen werden dagegen seltener gefördert. Die Steuerexperten von Klarvest betonen, dass sämtliche Anforderungen vor Baubeginn dokumentiert und beantragt sein müssen. Damit gewinnt die Strukturierung des gesamten Bau- und Finanzierungsprozesses an Bedeutung.

Zertifizierte Effizienzhäuser erzielen spürbare finanzielle Vorteile

Die neuen Standards wirken sich direkt auf Finanzierungskosten, Cashflow und Wiederverkaufswerte aus. Für eine siebzig Quadratmeter große Neubauwohnung mit einem Kaufpreis von 350.000 Euro kann ein zertifiziertes Effizienzhaus ein KfW-Darlehen mit rund 2,9 Prozent Zinsen erhalten, im Vergleich zu etwa 3,8 Prozent am freien Markt. Dieser Unterschied senkt die monatliche Kreditrate und verbessert die Liquidität deutlich. Steuerliche Sonderabschreibungen können zusätzliche Entlastungen von bis zu 12.000 Euro pro Jahr ermöglichen, sofern alle Energievorgaben erfüllt sind.

Fehlt hingegen die finale Zertifizierung, entfallen sämtliche Fördervorteile. Höhere Kreditkosten, geringere steuerliche Effekte und ein schwächeres Wertwachstum sind die Folge. Marktbeobachtungen deuten darauf hin, dass zertifizierte Neubauten deutlich höhere Verkaufspreise erzielen können. In Einzelfällen liegt die Differenz im Bereich mehrerer Zehntausend Euro.

Warum der Förderantrag oft scheitert

Ein häufiger Fehler betrifft den Zeitpunkt der Antragstellung. Ein KfW-Antrag muss zwingend vor dem Notartermin gestellt werden. Da bei Neubauprojekten zum Kaufzeitpunkt noch kein endgültiger Effizienznachweis vorliegt, ist die vertragliche Zusicherung des Projektentwicklers entscheidend. Die tatsächliche Zertifizierung erfolgt häufig erst zwölf bis achtzehn Monate nach Fertigstellung. Anleger sollten deshalb prüfen, ob die zugesagten Standards im Vertrag verbindlich geregelt sind. Werden diese nicht erfüllt, können gegebenenfalls Schadensansprüche wegen entgangener Förderung geltend gemacht werden.

Auch steuerliche Fehler führen zu erheblichen Verlusten. Wird die Eigentümerstruktur ungünstig gewählt oder werden Sonderabschreibungen falsch berechnet, können Anleger zwanzigtausend bis hunderttausend Euro verlieren. Zusätzlich erschweren die wachsende Nachfrage nach Energieberatern und längere Zertifizierungsprozesse eine reibungslose Vorbereitung. Wer Förderungen optimal nutzen will, muss genügend Zeit einplanen und die Finanzierungsstruktur sorgfältig abstimmen.

Klarvest versteht sich als neue Fintech-Plattform für Wohnimmobilieninvestments in Deutschland, die private Investoren, Projektentwickler und zertifizierte Finanzberater verbindet.

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