Trendfolgemodelle gelten seit Jahren als ein potenzieller Alpha-Generator im Asset Management. Sie beruhen auf der Idee, dass sich Kursbewegungen eher fortsetzen als abrupt umkehren, und ermöglichen es, Chancen systematisch zu nutzen und Risiken zu begrenzen. Anders als fundamental getriebene Strategien arbeiten Trendmodelle mit technischer Analyse und regelgebundenen Entscheidungsprozessen – eine Voraussetzung für Disziplin und Transparenz. „Eine disziplinierte Trendfolge-Strategie kann helfen, Risiken zu begrenzen und gleichzeitig einen Großteil der Marktrendite einzufangen“, urteilt Morningstar in einem Fachbeitrag. Trendfolgemodelle sind jedoch keineswegs trivial, sondern brachen vielmehr Struktur und Robustheit, um erfolgreich zu sein.
Ein Anbieter, der dieses Prinzip konsequent umsetzt, ist ARTS Asset Management. Das Wiener Haus hat sich auf systematische Trendfolgestrategien spezialisiert und nutzt seit der Gründung einen vollständig computergestützten Investmentprozess. Hunderte von Einzelsignalen – von Kursmomentum über Volatilität bis zur relativen Stärke – fließen in proprietäre Modelle ein, die täglich alle investierbaren Titel neu bewerten. Steigt ein Wertpapier in der Trendbewertung, wird es gekauft oder aufgestockt; fällt es heraus, wird es reduziert oder verkauft. So entstehen dynamische, benchmarkunabhängige Portfolios.
Der Vorteil liegt in der Ausschaltung von Emotionen und kognitiven Verzerrungen. Gerade in volatilen Phasen – etwa während der Corona-Krise oder geopolitischer Schocks – konnten solche Modelle zeigen, dass sie Verluste schneller begrenzen als menschliche Entscheider. Branchenexperten wie Man AHL warnen allerdings, dass bereits kleine Unterschiede bei Parametern, Geschwindigkeit oder Marktauswahl deutliche Performanceabweichungen erzeugen können. AQR Capital Management mit Hauptsitz in Greenwich, Connecticut (USA) wiederum argumentiert, dass Trendfolgestrategien gerade in schwierigen Marktphasen als Diversifikator wirken können.
Die wachsende Datenflut an Märkten, Newsfeeds und alternativen Datenquellen hat den Einsatz von künstlicher Intelligenz im Asset Management befeuert. KI ermöglicht es, Rauschen von relevanten Signalen zu trennen, Korrelationen schneller zu erkennen und Risikoparameter dynamischer zu steuern. Auch ARTS hat unter Leitung von Geschäftsführer Leo Willert begonnen, KI-gestützte Module in bestehenden Systemen zu testen. Dabei darf KI jedoch nicht das Grundprinzip der Trendfolge ersetzen, sondern soll dieses bestmöglich ergänzen. „Dabei sollte KI unserer Meinung nach nie zum autonom agierenden, unkontrollierten Fondsmanager auserkoren werden. Denn selbstlernende Systeme können zu negativen Überoptimierungen führen, deren Entscheidungen oft nicht mehr nachvollziehbar sind“, so Willert. Für ARTS kann KI damit zwar zum Co-Piloten werden, nicht aber zum Piloten.
Parallel dazu rücken Kryptowährungen als neues Testfeld für Trendjäger in den Blick. Bitcoin, Ethereum & Co. zeichnen sich durch hohe Volatilität, geringe Fundamentaldatenbasis und 24/7-Handel aus – perfekte Bedingungen für regelbasierte Strategien. ARTS untersucht derzeit, wie sich die eigenen Systeme auf Kryptomärkte adaptieren lassen. Dabei geht es weniger um kurzfristiges Trading als um die Frage, ob mittelfristige Trends – etwa nach regulatorischen Ankündigungen oder Halving-Ereignissen – konsistent identifizierbar sind. „Ein Trendfolgesystem, steigt in Kryptowährungen erst ein, wenn sich ein stabiler positiver Trend etabliert hat, und steigt automatisiert wieder aus, wenn sich der Trend abschwächt. So kann das hohe Verlustrisiko begrenzt werden“, erläutert ARTS-Chef Willert. Die Herausforderungen sind erheblich: Liquidität und Slippage variieren stark, Kryptomärkte sind manipulationsanfälliger und regulatorisch unsicherer, und KI-Module, die in klassischen Märkten funktionieren, können in Krypto überoptimiert sein. Branchenexperten raten daher, neue Module zunächst in Simulations- und Parallelportfolios zu testen, bevor sie live gehen.
Trendfolgemodelle erleben durch technologische Ergänzungen und Assetklasse-Expansion eine Renaissance. ARTS zeigt, wie sich ein konsistenter, regelbasierter Ansatz weiterentwickeln lässt, ohne seine Grundprinzipien zu verwässern. Für institutionelle Investoren und anspruchsvolle Privatanleger eröffnet sich so ein Instrumentarium, das Disziplin, Innovationskraft und Diversifikation verbindet. Entscheidend bleibt das Fundament: robuste Modelle, stringente Tests, Risikokontrollen und Governance. KI kann filtern, ergänzen, adaptieren – nicht aber ersetzen.
Und Kryptowährungen bieten Chancen, aber nur mit Vorsicht, Skalierung und Rückversicherung. In einer Welt, in der Märkte zunehmend schneller und vernetzter werden, können Trendfolgestrategien, die sich technologisch weiterentwickeln, ein tragfähiges Instrument sein. Ob ARTS oder andere Spezialisten – wer in dieser Richtung konsequent denkt, könnte künftig zu den Vorreitern gehören.
Dieser Artikel ist Teil des Cash. EXKLUSIV – Trendfolger in Kooperation mit ARTS Asset Management. Alle Artikel des EXKLUSIV finden Sie hier.













