Umfrage warnt: Eingriffe bei Indexmieten könnten Neubau weiter bremsen

Außenaufnahme eines modernen weißen Wohnhauses
Foto: Bildagentur PantherMedia / Jens Ickler
Vor allem bei der Vermietung von Neubauwohnungen in Großstädten sind Index-Verträge verbreitet (Symbolbild).

Die Bundesregierung plant Eingriffe bei Indexmietverträgen. Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Wohnungsunternehmens Heimstaden zeigt nun, dass viele Bürger negative Folgen für den Wohnungsneubau erwarten. Besonders in Metropolen spielen Indexmieten eine größere Rolle als oft angenommen.

Die von der Bundesregierung geplante Regulierung von Indexmieten, also die automatische Koppelung von Mieterhöhungen an die allgemeine Inflationsrate, stößt bei einer relativen Mehrheit der Bevölkerung auf Skepsis. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von Heimstaden Deutschland zeigt, dass 38 Prozent der Befragten erwarten, dass Einschränkungen bei Indexmieten dazu führen, dass noch weniger neue Wohnungen gebaut werden.


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Weitere 38 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigen sich unentschieden. Nur 24 Prozent stimmen der Aussage nicht zu. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein erheblicher Teil der Bevölkerung einen Zusammenhang zwischen der Ausgestaltung von Mietverträgen und der Neubautätigkeit sieht.

Civey befragte für die Erhebung online 5.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren. Die Befragung fand vom 18. November bis 21. November 2025 statt und gilt den Angaben zufolge als repräsentativ unter Berücksichtigung eines statistischen Fehlers von 2,5 Prozentpunkten.

Indexmieten spielen im deutschen Wohnungs-Mietmarkt insgesamt bislang eine untergeordnete Rolle. Nach einer Erhebung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln entfallen lediglich 2,6 Prozent aller Mietverhältnisse in Deutschland auf Indexmietverträge.

Indexmieten bei Neubauwohnungen in großen Städten verbreitet

Ein anderes Bild zeigt sich jedoch beim Blick auf Neubauwohnungen in großen Städten. In den sieben größten Metropolen Deutschlands werden Heimstaden zufolge bereits rund 19 Prozent der Neubau-Mietwohnungen mit Indexmietverträgen abgeschlossen. Aus Sicht der Auftraggeber der Studie unterstreicht dieser Unterschied die Bedeutung von Indexmieten für neue Wohnungsbauprojekte. Ein Index-Vertrag ermögliche eine langfristige Absicherung der Mieteinnahmen und biete einen Inflationsschutz, den andere Vertragsmodelle nicht in gleicher Form gewährleisten.

Nicht Gegenstand der Umfrage war, ob die Befragten Beschränkungen von Indexmieten unabhängig von den Folgen für den Neubau für richtig oder falsch halten. Heimstaden Deutschland gehört zu dem schwedischen Immobilienunternehmen Heimstaden, das nach eigenen Angaben über mehr als 158.000 Wohnungen in neun europäischen Ländern verfügt. 

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