Von Hausrat bis Altersvorsorge: Welche Versicherungen die Deutschen online abschließen

Foto: Cash. / ChatGPT
Der Abschluss einer Versicherung über das Internet wird für viele Verbraucher in Deutschland zunehmend zur Selbstverständlichkeit. Zumindest bei einfachen Produkten.

Ob Reiserücktritt, Tier oder Fahrrad: Bei unkomplizierten Policen steigt die Bereitschaft zum Online-Abschluss deutlich, wie eine Bitkom-Umfrage zeigt. Komplexere Produkte bleiben hingegen Beratungssache.

Der Abschluss einer Versicherung über das Internet wird für viele Verbraucher in Deutschland zunehmend zur Selbstverständlichkeit. Zumindest bei einfachen Produkten. Das zeigt eine aktuelle, repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.003 Personen ab 16 Jahren.

Demnach ist die Bereitschaft zum Online-Abschluss stark abhängig von der Art der Versicherung. Besonders hoch ist sie bei Reiserücktritts- und Tierversicherungen: 68 Prozent würden eine Reiserücktrittsversicherung online abschließen, 36 Prozent mit, 32 Prozent ohne Beratung. Bei Tierversicherungen liegt die Quote sogar bei 67 Prozent, davon 41 Prozent mit und 26 Prozent ohne Beratung.

Welche Versicherungen die Deutschen Online abschließen.
Welche Versicherungen die Deutschen Online abschließen.

Auch bei Geräte- und Fahrradversicherungen zeigt sich eine deutliche Offenheit. Für eine Geräteversicherung können sich 64 Prozent einen Online-Abschluss vorstellen (36 Prozent mit, 28 Prozent ohne Beratung), für eine Fahrradversicherung 63 Prozent (33 Prozent mit, 30 Prozent ohne). Ähnlich sieht es bei der Auslandsreisekrankenversicherung aus, bei der 59 Prozent offen für einen digitalen Abschluss sind.

„Je unkomplizierter ein Versicherungsprodukt ist, desto eher wird es online abgeschlossen“, sagt Lukas Spohr, Bitkom-Experte für Digital Insurance und InsurTech. Vor allem bei Produkten wie der Reiserücktritts- oder Geräteversicherung, die häufig direkt im Rahmen eines Online-Kaufs angeboten werden, sei das Potenzial groß. Für Versicherer biete sich hier die Chance, mit verständlichen Informationen und niedrigschwelliger Beratung per Chat oder Video neue Kundengruppen zu erschließen.


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Bei komplexeren Produkten fällt die Offenheit deutlich geringer aus. So würden nur 23 Prozent eine Unfallversicherung online mit Beratung abschließen, neun Prozent ohne. Für eine Berufsunfähigkeitsversicherung liegt die Zustimmung bei lediglich 15 Prozent mit Beratung beziehungsweise acht Prozent ohne Beratung. Auch bei der privaten Altersvorsorge bleibt die Skepsis groß: 26 Prozent wären mit, acht Prozent ohne Beratung zum Online-Abschluss bereit.

Dazwischen liegen klassische Versicherungsprodukte wie Kfz-, Hausrat- oder Krankenversicherungen. Hier zeigen sich jeweils rund 50 Prozent der Befragten offen für einen digitalen Abschluss – allerdings meist mit einer deutlichen Präferenz für die begleitende Beratung. So wünschen sich bei der Kfz-Versicherung 30 Prozent eine Online-Beratung, 21 Prozent kämen auch ohne aus. Bei der Krankenzusatzversicherung sind es 29 beziehungsweise 19 Prozent.

Vertrauen und Betreuung bleiben wichtig

Spohr betont, dass Vertrauen und persönliche Betreuung nach wie vor zentrale Kriterien seien: „Auch weil viele sich zusätzliche Sicherheit versprechen, suchen Kundinnen und Kunden bei komplexen Produkten weiterhin den persönlichen Kontakt, der heute aber auch digital gut möglich ist“, sagt Spohr. Entscheidend für Versicherer sei daher, digitale Angebote so zu gestalten, dass sie sowohl informativ als auch vertrauenswürdig und einfach zugänglich sind.

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