Aus makroökonomischer Bewertungsperspektive erscheint Bitcoin weiterhin unterbewertet, wie die beigefügte Grafik zeigt. Unser risikoübergreifender Stimmungsindikator fasst Daten aus allen globalen Anlageklassen zusammen. Er ging im November nur leicht zurück und erholte sich im Dezember deutlich, obwohl die Bitcoin-Preise fielen und auf niedrigem Niveau verharrten. Makromodelle, die die Preisentwicklung von Bitcoin anhand zentraler makroökonomischer Faktoren erklären, zeigen einen starken Anstieg der Residuen. Dies deutet darauf hin, dass die aktuelle Schwäche nicht mit dem makroökonomischen Umfeld zusammenhängt.

Stimmung weiterhin gedrückt
Die Marktstimmung bleibt deutlich negativ. Der Crypto Fear & Greed Index befindet sich seit Anfang November durchgehend im Bereich Angst oder extreme Angst – ein ungewöhnlich langer Zeitraum. Auslöser war eine ausgeprägte Verkaufswelle seitens langfristiger Bitcoin-Halter, die einen spürbaren und nachhaltigen Einfluss auf die Gesamtpsychologie des Marktes hatte. Mehr als 60 Prozent der kurzfristigen Halter liegen derzeit im Minus, und viele dürften versuchen, bei jeder moderaten Erholung zu verkaufen, was das kurzfristige Aufwärtspotenzial begrenzen könnte. Saisonal schwache Liquidität zum Jahresende sowie eine deutliche Abschwächung der ETF-Zuflüsse haben zusätzlich zu erratischen und volatilen Kursbewegungen beigetragen. Hervorzuheben ist jedoch ein merklicher Anstieg der Long-Positionen auf Bitfinex in den vergangenen zwei Monaten – ein Signal, das in der Vergangenheit häufig kräftigen Aufwärtsbewegungen des Bitcoin-Preises vorausging.
Autor Marc des Ligneris ist Senior Portfolio Manager bei CoinShares.











