Dank der ersparten Kaltmiete haben Immobilienbesitzer im Ruhestand durchschnittlich 472,26 Euro netto im Monat mehr zur Verfügung als Mieter. Das geht aus einer Anfrage der Landesbausparkassen (LBS) beim Statistischen Bundesamt hervor.
Der finanzielle Vorteil des Rentnerhaushalts im Eigenheim entspricht laut LBS damit dem durchschnittlichen Mietwert der eigenen vier Wände. Die Mietersparnis durch Wohneigentum mache sich demnach besonders im Alter bemerkbar, denn die Zahlungen aus der gesetzlichen Rentenkasse fielen meist deutlich niedriger aus als das letzte Arbeitseinkommen. Nach Angaben des Deutschen Instituts für Altersvorsorge verfügt ein zweiköpfiger Rentnerhaushalt (60 bis 64 Jahre) nach Abzug aller Steuern und Sozialabgaben über etwa 1.700 Euro netto im Monat – Leistungen aus der privaten Vorsorge bereits eingerechnet. Durch die ersparte Kaltmiete von rund 470 Euro stelle sich ihre Netto-Einkommenssitu- ation gegenüber einem Mieterhaushalt demnach um knapp 30 Prozent besser dar.
„Die eigene Immobilie sorgt dafür, dass Menschen ihren Lebensabend unbeschwerter genießen können. Deshalb ist sie für die Deutschen nach wie vor die beliebteste Form der Altersvorsorge“, interpretiert Gregor Schneider, ein Sprecher der LBS, das Ergebnis der Anfrage.
Von der Mietersparnis profitierten Eigentümer heute zudem deutlich länger als früher: Während vor 50 Jahren Ruheständler ihre gesetzliche Rente im Schnitt nur zehn Jahre genießen konnten, sind es aktuell mehr als 17 Jahre. Und die Tendenz ist steigend, denn die Lebenserwartung nimmt weiter zu – im Jahr 2060 dürften Männer laut Statistischem Bundesamt im Schnitt 85, Frauen sogar 89 Jahre alt werden. Damit gingen zwei Entwicklungen einher, die zu finanziellem Mehrbedarf führten: Zum einen seien viele Rentner immer länger aktiv und nutzen ihren Ruhestand zum Beispiel für Reisen, zum anderen stiegen mit der höheren Lebenserwartung auch die Ausgaben für Gesundheit und Pflege.
„Als sicherer Vorsorge-Baustein kommt dem Eigenheim große Bedeutung zu. Denn wer nur Nebenkosten zahlen muss, hat im Alter deutlich mehr Geld in der Tasche“, erklärt Schneider. (te).