Die Produkttrends in der Lebensversicherung 2021

Das IVFP wollte wissen, welchen Produkttrends die Vermittler im Segment Lebensversicherung erwarten: Fondspolicen dürften zu den Gewinnern gehören.

Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat mehr als 120 Vermittler zu Markttrends in der Lebensversicherung befragt. Ergebnis: Die Vermittler reagieren auf die Niedrigzinsphase sowie die weiter sinkenden Überschussbeteiligungen und wenden sich von klassischen Rententarifen entgültig abwenden. Neben fondsgebundenen Tarife spielt die Arbeitskraftabsicherung eine immer wichtigere Rolle. Und beim Thema Nachhaltigkeit kündigt sich ein Paradigmenwechsel an.

Klassische Rententarife lohnen immer weniger. Die Anlage der Sparbeiträge in Aktien(-fonds) ist im aktuellen Niedrigzinsumfeld die einzige Möglichkeit, um auskömmliche Renditen erzielen zu können. Aber auch bei fondsgebundenen Tarifen gewähren lange nicht mehr alle Versicherer den Erhalt der eingezahlten Beiträge. Dieser Trend spiegelt sich nun auch bei der Vermittlung von Altersvorsorgeprodukten wieder.

So gaben knapp ein Drittel aller Makler an, dass sie keine klassischen Produkte mehr vermitteln. Der Trend geht klar in Richtung kapitalmarktorientierter Produkte. Mehr als 90 Prozent aller Befragten gab an, regelmäßig zu fondsgebundenen Rentenversicherungen zu beraten, wobei Garantien innerhalb dieser Produktgattung immer noch eine wesentliche Rolle spielen.

Gegenwärtig wählen mehr als die Hälfte der Kunden bei Abschluss ein Garantieniveau von 100 Prozent. Von dem Vorhaben einiger Anbieter, künftig keine Tarife mehr mit 100 Prozent Beitragserhalt anzubieten, erwarten immerhin drei Viertel der Vermittler keine gravierenden Auswirkungen auf den Neugeschäft.

Neben der Altersvorsorge spielt die Absicherung der Arbeitskraft eine immer wichtigere Rolle bei Beratern. Die Umfrageteilnehmer beraten inzwischen am häufigsten zu Berufsunfähigkeitsversicherungen.

Spannenderweise rangiert die Grundfähigkeitsversicherung bei der Absicherung der Arbeitskraft auf Platz eins, wenn eine BU-Versicherung etwa aus Kostengründen nicht in Frage kommt. Aber auch das Thema Nachhaltigkeit bekommt ein immer stärkeres Gewicht, wie die Umfrage zeigt. Knapp 80 Prozent der Umfrageteilnehmer bestätigen dies.

Nachhaltigkeit spielt kaum eine Rolle – bislang

Hier trägt auch die „Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor“ (Transparenz-Verordnung) der Europäischen Union dazu bei.

Diese ist spätestens ab dem 10. März 2021 anzuwenden und regelt, dass Finanzmarktteilnehmer wie Versicherungsunternehmen und Finanzberater, also auch Versicherungsmakler und Versicherungsvermittler mit mehr als drei Mitarbeitern, ihren Kunden gegenüber Informationen zum Thema Nachhaltigkeit liefern müssen. Hier zeigt die Umfrage, dass sich bisher etwa 40 Prozent der Befragten mit diesem Thema beschäftigt hat.

Mehr Details zur Umfrage finden sie hier.

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