BAV-Verband prognostiziert ?Maklersterben?

Der Bund anleger-orientierter Vermittler e.V. (BAV), Seesen, beklagt die missbräuchliche Verwendung von Berufsbezeichnungen in der Versicherungsbranche, insbesondere des Begriffs „Makler“. Seit der Umsetzung der EU-Versicherungsvermittler-Richtlinie am 22. Mai 2007 seien demnach Berufsangaben wie „Vermögensberater“ oder „Finanzoptimierer“ nur noch als Fantasiebezeichnungen zu werten.

Nach Überzeugung des BAV dürften schätzungsweise drei Viertel der rund 10.000 sogenannten Versicherungsmakler diese Berufsbezeichnung bisher schon nicht führen, da sie überwiegend ohne Maklerauftrag bei Kunden tätig sind und provisionsabhängig arbeiten. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt wie die Berufsgruppe der Mehrfachvermittler, die von den jeweiligen Versicherungsunternehmen bezahlt werden. Dabei, so der BAV, müssen Makler sowohl nach europäischem als auch nach deutschem Recht Anbieter-unabhängig sein, weil sie allein ihren Auftraggebern, den Kunden, verpflichtet seien.

In den letzten 20 Jahren habe sich laut dem Verband hierzulande ein regelrechtes Makler-Unwesen ausgebreitet: Inzwischen gehöre es in der Vermittler-Szene zum guten Ton, als Makler aufzutreten, auch wenn man gar keiner ist. Diesen Missbrauch des Makler-Begriffs stark gefördert haben nach Meinung des BAV namhafte Versicherer, indem sie nicht den Kunden, sondern den Makler hofieren.

Aufgrund diverser Haftungsfallen, die für Versicherungsvermittler seit dem 22. Mai 2007 durch den Gesetzgeber aufgestellt worden sind, erwartet der BAV eine baldige Bereinigung unter den selbst ernannten Maklern, Finanzoptimierern und Vermögensberatern. Ein regelrechtes Vermittlersterben wird nach Einschätzung der Anleger-orientierten Vermittler zügig um sich greifen und zur dauerhaften Bereinigung des Berufsstandes unabhängiger Anlage- und Versicherungsvermittler führen.

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