Commerzbank setzt US-Chef vor die Tür

Die Commerzbank, Frankfurt, hat den Leiter ihrer Amerika-Sparte entlassen ? einen Zusammenhang mit den massiven Verlusten aus der US-Subprime-Krise wurde bislang nicht bestätigt.

Hans Joachim Döpp, einer von zwei Leitern des US-Geschäfts, und die zweitgrößte deutsche Bank hätten sich im Einvernehmen getrennt, heißt es. Gründe für die Entlassung gab das Institut nicht an.

Döpp war zudem seit Mitte 2006 der gewählte Vertreter der internationalen Banken bei der Bankenaufsicht des Bundesstaats New York. Er ist auch der einzige Deutsche im Exekutiv-Ausschuss des Institute of International Bankers, der Interessenvereinigung ausländischer Banken in den Vereinigten Staaten.

Die Commerzbank hatte im dritten Quartal 2007 rund 300 Millionen Euro auf ihr Subprime-Engagement abschreiben müssen. Insgesamt sind die Frankfurter nach eigenen Angaben mit 1,2 Milliarden Euro im amerikanischen Markt mit bonitätsschwachen Hypothekenpapieren investiert. Zwei Drittel davon entfallen auf das Amerika-Portfolio des Immobilienfinanzierers Eurohypo. Die Bilanz für das vierte Quartal soll am 14. Februar vorgelegt werden.

Döpp ist damit in einer von vielen amerikanischen Top-Managern, die ihren Hut nehmen mussten. Dazu gehören unter anderem auch Stanley O´Neil von Merril Lynch und Charles Prince von der Citigroup.

Nach einem Bericht der ?FAZ? wurde auch der für das Kreditgeschäft verantwortliche Jürgen Boysen entlassen. In der Frankfurter Zentrale wurde der bisherige Leiter des globalen Kreditgeschäfts, Michael Schmid, jüngst seines Postens enthoben. Er erhalte innerhalb der Bank andere Aufgaben, heißt es weiter.

Döpps Nachfolge in New York wird laut der Zeitung Harry Yergey antreten. Er leitete bisher die Filiale London und war für die westeuropäischen Filialen der Commerzbank zuständig. Für das globale Kreditrisiko-Management der Commerzbank im Firmenkundengeschäft und Investmentbanking wird der bisherige Eurohypo-Vorstand Dirk Wilhelm Schuh verantwortlich, so die ?FAZ?. (hi)

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