Studie: Vermögensverwalter mit Defiziten

Die deutschen Vermögensverwalter weisen einer aktuellen Untersuchung des Deutschen Instituts für Service-Qualität (DISQ) zufolge Mängel in der Beratung auf. Ein Drittel der Vermögensverwalter geht nicht genügend auf seine Kunden ein.

Stattdessen fanden die Testkunden teilweise Selbstdarsteller vor. „So verwundert es nicht, dass zu häufig die Anlagewünsche des Kunden nicht umfassend ermittelt und berücksichtigt wurden“, kommentiert Markus Hamer, Geschäftsführer des DISQ, das Ergebnis.

Dennoch gab es auch Positives zu berichten: Im Vergleich zum Vorjahr gaben sich die Vermögensverwalter mehr Mühe bei den Anlagevorschlägen. 2008 reichten noch ein Drittel der Unternehmen lediglich Standardunterlagen ohne individuellen Kundenbezug ein. Dieses Szenario war den Studienmachern zufolge nur noch in Einzelfällen vorzufinden.Verbessert haben sich die untersuchten Unternehmen in Sachen Kostentransparenz, sieben der 28 Anbieter schnitten exzellent ab. Enttäuscht waren die Studienmacher, dass die Hälfte der Vermögensverwalter überhaupt keine Stresstests unternahmen.

„Nur elf Verwalter beschrieben ausführlich, wie sich Inflation oder Ölpreis auf die Performance auswirken können. Dort besteht deutlicher Verbesserungsbedarf“, sagte Hamer.

Als besten Vermögensverwalter ermittelt die Untersuchung die Hamburger Privatbank Hauck und Aufhäuser. 28 Unternehmen wurden insgesamt gestestet. Mit im Boot war das Institut für Quantitative Finanzanalyse, das die eingereichten Anlagevorschläge prüfte. (ks/mr)

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