IT-Support für Finanzvertriebe: Noch Luft nach oben

Unzufrieden sind viele Vermittler mit den Möglichkeiten, auf Produkt- und Tarifinformationen zum Vertragsbestand eines Kunden zuzugreifen oder zeitnah über Antrags- und Vertragsereignisse wie Störfälle oder Änderungen informiert zu werden.

Die Folge: Den Beratern fehlt nicht selten der Überblick über Status und Statusänderungen im Antrags- und Vertragslebenszyklus. Dieser Überblick wird jedoch dringend benötigt, um Kunden individuell zu beraten und Finanzprodukte gezielt zu vermarkten.

Eklatant waren zudem die Studienergebnisse in Bezug auf Recruiting-Möglichkeiten. Der Bereich Beratermanagement weist die niedrigsten Zufriedenheitswerte aller Fragekomplexe auf. Das Votum der Finanzberater ist eindeutig: Die Unterstützung durch Systeme zur Gewinnung neuer Berater wurde von sämtlichen Fragestellungen am negativsten bewertet.

Es besteht hier erheblicher Optimierungsbedarf. Bei der IT-Unterstützung erwarten Finanzberater drei zentrale Punkte: Verständlichkeit, Zuverlässigkeit und hohe Geschwindigkeit.

Diese drei Aspekte bilden im Idealfall eine Einheit und werden von den vorhandenen IT-Systemen unterstützt, um die Flexibilität im Beratungsprozess zu steigern. Der Berater wünscht sich detaillierte, also verständliche Informationen zu Kunden- und Vertragsdaten.

Er möchte sich auf die Durchgängigkeit des Informationsflusses verlassen können und unmittelbar über etwaige Änderungen informiert werden. Einige aktuelle Trends sind im Finanzvertrieb zudem unverkennbar.

Hierzu zählt etwa das Prinzip „Bring your own device“: In der Praxis möchte der Finanzberater auch über sein Smartphone oder seinen Tablet-PC auf Antrags- oder Kundendaten zugreifen können und von der einfachen, intuitiven Bedienung von Anwendungen profitieren. Dies erfordert die flexible Anbindung der mobilen Geräte an eine zentrale Datenbasis.

Um die Erwartungen der Berater zu erfüllen, müssen Finanzvertriebe noch einige Anstrengungen unternehmen. Insbesondere müssen sie den steten Informationsfluss sicherstellen, sowohl zum Versicherungspartner als auch zu den Beratern.

Der reibungslose Datenaustausch zwischen Vertrieben und Partnergesellschaften bleibt eine technologische Herausforderung: Vertriebe müssen Partnerdaten zu Kunden, Verträgen oder Finanzprodukten in unterschiedlichen Formaten in die eigene Datenbasis importieren – bisher wurde diese Aufgabe mithilfe einer Vielzahl an Importschnittstellen gelöst.

Es zeigt sich zudem, dass immer noch eine Reihe von Finanzvertrieben nicht in der Lage ist, schnell auf Vertrags-Störfälle zu reagieren und die hierzu von den Versicherungspartnern gelieferten Daten in aussagekräftige Geschäftsinformationen für den Außendienst zu verwandeln.

Seite vier: Standardisierung ist Grundlage

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