Weiterhin hoher Fusionsdruck bei Volks- und Raiffeisenbanken

Zinstief und hohe Regulierungskosten zwingen Deutschlands Volks- und Raiffeisenbanken zu weiteren Zusammenschlüssen. „Für das laufende Jahr sind uns 24 Fusionsabsichten gemeldet“, teilte der Vorstandsvorsitzende des Genossenschaftsverbandes, Ralf W. Barkey, mit. „Nach 28 Fusionen in 2017 ist dies ein unverändert hohes Tempo der Strukturveränderung.“

Im Kundengeschäft läuft es für die Volks- und Raiffeisenbanken trotz der Belastungen nach wie vor gut.

Im vergangenen Jahr war die Zahl der Kreditgenossenschaften im Verbandsgebiet von 430 auf 402 geschrumpft. Der Verband vertritt Genossenschaften in allen Bundesländern mit Ausnahme von Bayern und Baden-Württemberg.

„Wir bedauern, dass nach wie vor Fusionen auch maßgeblich durch die marktfremden Vorgaben der EZB-Zinspolitik und der Regulierungswelle getrieben sind“, sagte Barkey. Weil die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen auf Rekordtief hält, brechen den Instituten Erträge weg. Neue Auflagen binden zudem Personal und verursachen Kosten.

Regelungen kritisch überprüfen

Barkey bekräftigte seine Forderung, die Vielzahl der nach der Finanzkrise 2007/2008 verschärften Regelungen in ihrer Gesamtwirkung kritisch zu überprüfen.

Im Kundengeschäft läuft es für die Volks- und Raiffeisenbanken trotz der Belastungen nach wie vor gut: Seit Jahresbeginn bis Ende Juni 2018 erhöhten sich die Einlagen bei den genossenschaftlichen Instituten nach Verbandsangaben um zwei Prozent auf 325,3 Milliarden Euro. Das Kreditvolumen legte in dem Halbjahr um drei Prozent auf 285,8 Milliarden Euro zu. (dpa-AFX)

Foto: Picture Alliance

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