Hat die Finanzbranche #MeToo verschlafen?

Auf Branchenmessen begegnet man auch in Zeiten der „Me-too“-Debatte noch immer vielen Hostessen. „Nett aussehen, während die Männer Geschäfte machen: Der Beruf der Hostess ist so aus der Zeit gefallen wie kaum ein anderer“, schrieb kürzlich die „Süddeutsche Zeitung“. Hat die Branche eine wichtige gesellschaftliche Entwicklung verschlafen?

Der Beruf der Hostess gilt mittlerweile als aus der Zeit gefallen.

Cash. fragte Hans Peter Wolter, Vertreter der Gründungsmitglieder des Vereins „Zukunft für Finanzberatung“, der für mehr positive Wahrnehmung der Finanzberater in der Öffentlichkeit sorgen will.

„Natürlich ist die Finanzbranche heute noch immer eine stark männerdominierte Welt. Dennoch ist es auffallend, wenn man bei der DKM als erstes jungen Damen im Dirndl begegnet. Auch ohne Anhänger übertriebener ‚political correctness‘ zu sein, fragt man sich da, ob nicht einige der viel zitierten ‚alten weißen Männer‘ die Welt falsch lesen“, sagt Wolter.

„Viele starke Frauen“

Aus zahlreichen eigenen Erfahrungen wisse er, dass immer häufiger Frauen zu den erfolgreichsten Beratern in Finanzunternehmen zählen. „Ob die sich von einem tiefen Ausschnitt im beruflichen Sektor repräsentiert fühlen, kann ich mir nicht wirklich vorstellen“, so Wolter.

Er sei davon überzeugt, dass die Branche in den nächsten Jahren noch viele starke Frauen erleben wird. „Und das wird ihr gut tun – gibt es doch wenige Branchen, in denen die Chancengleichheit so gut ausgeprägt ist wie in der unseren.“ (kb)

Foto: Shutterstock

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