Deutsche setzen weiter aufs Sparbuch

Foto: Picture Alliance
Mehr als jeder Dritte (38 Prozent) nutzt als Sparmöglichkeit ein Sparbuch, Sparkonto oder Postsparbuch.

Die Deutschen gelten als konservativ und wenig risikofreudig im Umfang mit Geldanlagen – eine Haltung, die sich auch in den Ergebnissen der neuesten "b4p trends"-Befragung der Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung (GIK) widerspiegelt.

Demnach ist mehr als drei Viertel der Befragten (78 Prozent) Sicherheit wichtiger als ein hoher Ertrag, wenn es um Geldanlagen geht. Dazu passt auch, dass die Deutschen sich umso intensiver informieren, je höher das Sicherheitsbedürfnis bei der Geldanlage ist. Entsprechend können sich intensive Mediennutzer deutlich häufiger vorstellen, einen Teil ihres Geldes in Wertpapieren anzulegen als Befragte, die nie oder fast nie Medien nutzen.

Die Hälfte aller Befragten hält die gesetzliche Rente für nicht sicher, vor allem jüngere Befragte zwischen 16 und 49 Jahren sowie Berufstätige. Nur etwa ein Viertel (24 Prozent) der Deutschen vertraut in die gesetzliche Altersvorsorge und stuft sie als sicher ein, in erster Linie Rentner (40 Prozent) und Befragte mit einem Haushaltsnetto-Einkommen von mehr als 3.000 Euro (34 Prozent). Mehr als drei Viertel der Befragten (78 Prozent) halten die Versorgungsleistung durch die gesetzliche Rente für nicht ausreichend.

Doch obwohl die Mehrheit der Befragten die gesetzliche Altersvorsorge für unsicher hält, investiert nur knapp die Hälfte (49 Prozent) in die private Altersvorsorge – dabei vor allem Menschen mit einem überdurchschnittlichen Einkommen und in der Altersgruppe 30 bis 49 Jahren. Am wenigsten investieren hingegen Frauen zwischen 16 und 29 Jahren in die Vorsorge: Nur ein Viertel von ihnen hat bisher eine private Altersvorsorge abgeschlossen.

Wenn in zusätzliche private Vorsorgemaßnahmen investiert wird, sind es vor allem die betriebliche Altersvorsorge (38 Prozent) und die Riesterrente (36 Prozent), gefolgt von privaten Rentenversicherungen (31 Prozent), Kapital-Lebensversicherungen (28 Prozent) und Immobilien (23 Prozent). Wer sich allerdings bisher nicht um eine private Absicherung für das Alter gekümmert hat, plant das auch in Zukunft nicht zu ändern – so 52 Prozent der Befragten.

Digitaler Weg bevorzugt

Der Deutschen liebste Anlage ist das Sparbuch: Mehr als jeder Dritte (38 Prozent) nutzt als Sparmöglichkeit ein Sparbuch, Sparkonto oder Postsparbuch. Auf dem zweiten Platz folgen Tagesgeldkonten, die von mehr als einem Viertel (27 Prozent) genutzt werden. Knapp ein Fünftel verwendet Fonds (19 Prozent) oder Aktien (18 Prozent) als Anlagemöglichkeit. Jeder Achte (12 Prozent) legt einen Teil seines Geldes in ETFs (Exchange Traded Funds) an.

Wer zukünftig plant, mindestens eine der abgefragten Anlage- oder Sparmöglichkeiten in den nächsten zwölf Monaten zu nutzen, bevorzugt zur Anschaffung den digitalen Weg. Für nahezu zwei Drittel (62 Prozent) der Befragten kommen Online-/Direktbank oder Online-Brokering/-Trading in Frage. Das ist vor allem bei den Jüngeren der Fall, aber auch für mehr als die Hälfte der über 50-Jährigen. Mit deutlichem Abstand zu den Online-Bezugswegen (62 Prozent) folgen Filialbanken, die sich 41 Prozent als Bezugsweg vorstellen können.

Die Studienergebnisse der „b4p trends“ werden nach GIK-Angaben per Online-Befragung in sechs bis zehn Wellen pro Jahr erhoben, repräsentativ für die deutsche Online-Gesamtbevölkerung ab 16 Jahren.

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments